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Hebraische Archaologie

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5 73.1 Das Systern von Dt und P. 485die äussere Reinheit des Lagers so gut wie die Enthaltung vonZauberei, die Vermeidung sittlicher Unreinheit (wie Mord undBlutschande) so gut wie die Beobachtung der Speisegesetze(Dt 14).Eine Folge davon ist clie inhaltliche Erweiterung derForderungen. Dem Dt gelten bereits die Trauergebräuche alsverunreinigend, was der alten Sitte sicher nicht entspricht. Amschönsten lässt sich das bei den Speisegesetzen verfolgen. DieDt 14 eff. aufgezahlten unreinen Tiere sincl schwerlich alle vonAlters her als unrein betrachtet worden. Die Erweiterung hängthier mit der Systematisirung zusammen. Eine allgemeine Regelwird jetzt aufgestellt: unter denVierfüsslern dürfsn nur diejenigengegessen werden, welche beide Klauen ganz durchgespaltenliabeil und zugleich wiederlrauen. Darnach ist ausgeschlossen :Kamel, Hase, Klippdachs, Schwein. Von den Wassertieren sindalle unrein, welche keine Flossen iincl Schuppen haben. Bei denVögeln werden keine allgemeinen RiIerlrmale aufgestellt, unreinsind nach dem oben Gesagten namentlich die Raubvögel. Die geflügeltenkleinen Tiere sind alle unrein ; damit ist namentlich dasEssen der Heuschreclren verboten, das bei den nomadisirenclenArabern nicht selten ist und später in P wieder gestattet wird.Die Kriechtiere werden bei Dt gar nicht erwghnt ; das Aas zuessen wird nur den Israeliten untersagt, den Fremden aber erlaubt.Mit dieser Klassificirung geht der uisprüngliche Sinn verloren.Die Hervorl-iebung der allgemeinen Merkmale bei denVierfüsslern uncl Wassertieren inacht beinahe den Eindruck, alssollte jetzt in diesen Merlrmalen der Grund für die Unreinheitgesucht werden. Ein rationaler Gi-~ind ist das freilich nicht; inletzter Linie wird damit wie bei P eben auf den göttlichen Willenreburrirt. Weil Gott es so angeordnet hat, desshalb sind dieseTiere unrein, damit Punktum; nach einem weiteren Grund hatniemand zu fragen.Damit dass cler alte Sinn schwindet, wird Platz geschaffenfür eine neue Deutung. Man wird schon bei Dt sagen dürfen,dass bis zu einem gewissen Gracl die Reinigkeitsgesetze wenigstenszum Teil einen symbolischen Charakter haben, d. h. dass die geforderteäussere rituale Reinigkeit auf die sittliche Reinheit hindeutet.So haben namentlich die Gebote betreffencl das geschlechtlicheVerhalten, die Polemik gegen Ehebruch, Blutschande, Un-

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