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Hebraische Archaologie

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398 Vierter Teil. I. Der Ort des Gottesdienstes. [D 55.werden, dass zu cler Uninöglichkeit, sich die Errichtung einessolchen prächtigen Heiligtuins in der Wüste durch ein unkultivirtesNoinaclenvollr vorzustellen, noch die grosse Ungena~iiglreitdes Berichts selber kommt. Der Erzähler zeigt in den Eiiizelheiteiider Konstruktion Unklarheiten, ja geradezu fehlerhafteBerechnungen, clie sich bei Beschreibung uncl Ausmessung eineswirlrlich existirenden Gebäudes nicht erklären liessen. Ueberdieskennen weder die alten Quellen des Pentateuclis (JE), noch cliealten Erzäliler der Samuelis- uncl Königsbiicher eine solche Stiftshütte(vgl. ~ELLHAUSEN, Proleg. 408.).3. Die Grunclzüge der in diesen beideii Konstrulrtionen zuTage tretenden Anschauungen vom Heiligtuni sind folgendeI: das eigentliclie Heiligtum, die Wohnung des Gottes (jetztdas ,Allerl~eiligste' genannt), ist vollständig unnahbar. Nicht einmalclie Priester dürfen es betreten. Nur dem Hohepriester, undauch diesem bloss ein~ttal iin Jahr und unter ganz besonderenCereinoiiien, ist es gestattet, vor clie Lade Jahves zu treten (sobei P Lev 16). Auch das Heilige wird den profanen Israelitenverschlossen; ja sogar das alte Recht des Israeliten, selber an1Altar Jahves sein Opfer zu schlacliten, wircl jetzt aufgehoben,clas Vollr wird aus dem eigentlichen Vorhof, in dem der Altarsteht, hinausgewiesen und auf den äusseren Vorhof beschränkt.Um den ganzen Abstand dieser Betrachtungsweise von cleralten Sitte zu messen, erinnere man sich daran, wie ein Jos~iaund Samuel, obgleich nicht priesterlicher Ablrunft, bei Tagund bei Nacht in1 ,Allerheiligsten~ ihres Gotteshauses, d. h. inunmittelbarer Nähe der Lacle weilen. Mit der Eirischliessungder letzteren im clebhir. des salomonischeil Teillpels inag allerdingsdiese Entwicklung ihrer immer inehr sich steigerndenUrinahbarlreit begonnen haben. Nach dem Exil ist die allerstrengsteScheidung des Heiligen vom Profanen dasoberste Prinzip. Hatten vorher clie Propheten so vielfach überEntweihung des Heiligtums, freilich in ganz anderem Sinne,zu klagen gehabt, so soll jetzt eine solche Entheiligung ganz uninöglichgemacht werden. Mit dem heiligen Wohnsitz JahvesAuch hier lohnt es sich der 31ühe nicht, aiif die verschiedenen Erklärungender syinbolischen und typisclien Bedeutung der Stiftsliütte undihrer Geräte einzugehen. Zu welchen Geschniaclrlosiglieiten diese Deuteleiführt, kann nian bei BAEHR (Symbolilr I) nnd KEIL (Archäologie 103-132)nachsehen.

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