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Hebraische Archaologie

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368 Vierter Teil. I. Der Ort des Gottesdienstes. [§ 51.Heerscharen, cler iiber clen Kerubeii thront' (I Sam 4 4) oderals ,Lade, iibei welcher cler Name Jahves cler Heerscharei~, cleriiber den Keruben thront l, genannt wird' (11 Sam 6 2), d. h. clieiii engster Beziehting zu Jalive cler Heer~cha~eil steht. In Silo,wo die Lade sich befindet, wird Jahve der Heerscharen verehrt(I Sam 1 3 11). Von dort in schwerer Not ins Kriegslager gebracht,wird sie von cleil Israeliten als Retterin mit lauten1 Jubeleiiipfangen, von den Feinden mit Schreclcen betrachtet: „derGott der Hebräer ist zu ihnen ins Lager gelromnien" (I Sam4 5ff.). Aas alle dem geht unwiderleglich liervor, dass zn jenerZeit die Lade als die Repräsentation des Jalive der Heerscliareiigalt, ~1i1c1 zwar nicht bloss als ein Synibol desselben, sondern sieschloss das numen praesens selber ein (vgl. I Sain 5 U. 6 11 Sam 6).Die gleiche Bezieli~ing auf Jahve als clen Kriegsgott der Israelitenbliclrt in J ~nld E clurch, obwohl hier sclion clie Vorstellnngvoii clen Gesetztafelii in cler Lade die lierrschende ist. Weiindie Lade sich in Bewegung setzt, spricht bSose: „Mache dich auf,Jahve, damit cleiiie Feinde zerstieben uncl cleineTVidersac1ier vordir fliehenu ; und wenn sie clen Lagerplatz erreicht, spriclit er:„Kehre .cviecler, Jalive, zu clen &lyriailen Israels !lL (Num 10 dsff.).Die Frage, was die Lade iirspriinglich bedeutete, mirclvor1 cler Tradition im Anschlnss an die übereinstimineiicleiz Berichteclcs Pentateuch dahin beantwortet, class in der Lacle clieGesetztafeln liegen, clie Mose ain Siiiai von Jahve beliommenhabe. Gezimmert als Behälter für diese Tafeln ist sie kraftdieses Inhalts zu einem Syinbol cler Gegeiirrrart Jahves geworderi.Abgesehen davon, dass die Ladc nach dem Volksglaubeii nichtblosses Symbol cler Gegenwart Jalives ist, sonclerii die Gottheitselbst in sich birgt, ist die Theorie von den Gesetztafeln leichtals eine spätere Unideatung erkeniitlicli. Gesetztafelii hermetischin eine Lade einzuschliessen liricl diese uiiiiahbar irr1 Heiligtuina~ifz~istellen, ist das denkbar zweclcwidrigste. Vernünftiger Weisestellt man sonst solche Gesetztafeln öffentlich im Gotteshaus aus,Aiigeiisclieinlich hat überhaupt niemand gesehen, was in der Lacleliegt. Es wäre clocli sonst gaiiz uilclenlilsar, dass der Iillialt dieserGesetztafeln bei ,J (Ex 34) und bei E (Ex 20) so clurchai~s ver-Auch cler Relativsatz ,,welcher über deil Keruben tliront", diirftcverhältnissniässig jung sein, ila soweit wir sehen, clie Israeliten diese gefliigeltenWesen erst in ICanaan und zwar von Norclsyrien resp. Babylonienlier überlrommen haben.

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