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Hebraische Archaologie

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438 Vierter Teil. 111. Die Opfer. [B 63-clen mit Gott. Der Israelite bereitete cler Gottheit ein Mahl;er setzte sich dann aucli selber an deii Tisch iincl genoss vonclen Speisen der Gottheit. Diese war der Wirth, der Opferndeder Gast. Es ist allgemein semitische Anschauung, class ein gemeinsamesMahl zwischen cleii Teilnehmern eine Bundesgeiiieinschaftstiftet. So stellte auch das Opfer z~visclieil der Gottheitund den Gästen und zwischen den Gästen untereinander eineKommunion her. Auch clie alten Araber hatten das Opfermahlin der Becle~itniig eiiies Mediums saliraler Genieiiischaft zwischender Gottheit und ihren Gästen (WELI,I-IAUSEN, SliizzenIII 119 f.).Daher cliirfte clas schelenb den Nameii haben. Wenn die Propbeteildas Opfern als Fleischessen verspotten (Hos 8 i3 Jer 7 ai),so zeigt clas nur, class das Volk anders davon hielt; es liandeltesich für clen Volksgla~ibeii uni reale Verhindiing init der Gottheit.Deutlich sieht man hierin, dass jedes Opfer ursprünglichStamm- oder Familienopfer war. Familie iiiicl Gesclilecht sirlcldie ältesten Salcralgemeinschaften. Kein Prernder darf dein Opfermahlanwohnen, sondern nur, wer zur jkdhdl, zur gottesdienstliclienGemeinde gehört.So waren die alten Opfer fröhliche Feste, bei cleneii sichcler alte Israelite seiner Gemeinschaft mit Jalive freute. Siehatten nichts von cleiii düsteren Zug, den das s.i~ätei Opfer ansich trägt. Kein Siihnebeclürfriiss triibte ihre Heiterkeit, vieliiielirwar jecler der göttlichen Gnacle ge~viss uiicl froh. „Sich freuen,essen und trinken vor JahveLL ist noch iin Dt Bezeichnung fiirdas Opfer, Uiid dass es dabei inaiichmal z~i recht a~isgelasseneiirZechen kam, zeigt der Verdacht Elis gegen Hanna (I Sn 114vgl. Am 2 s). „Alle Tische siiicl voll Gespeis nncl Unflats" sagtJesaia (28 s) vom Tempel in Jerusalein.$j 63. Die Umgestaltunig des Qpferwesens unter dem Einflussder Gentralisation des Kultus.Eiii doppeltes war clie Folge cler Centralisatioii des K~~ltusfiir das Opfer: 1) formell die Ausbilclung eiiies li~mplizi~ten Ritualsmit entsprechender \VertschSCtzung desselben ; 2) ninterielldie Abstreifung des individuellen Charakters iincl clie Verleihungeines allgeineiiien, abstrakt gottesclieiistliclien Cliarnlrters.1. So lange jeder Israelite bei allen Gelegeiiheiten sein Opferdarbrachte, wo uiicl wie er wollte, an eineiii grösseren Heiligtummit Priestern oder auf einem in~p~ovisirteii Altar, konnte sich

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