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Hebraische Archaologie

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74 Erster Teil. 11. Die Bewohner Palästinas. [§ 13.erscheinen, so ist als Kehrseite hinzuzunehmen, dass Recht undBilligkeit, überhaupt alle Tugenden der Nomaclen ihre engenGrenzen haben, uncl dass ausserhalb derselben die grösste Preiheitund Willkür herrscht. List und Verschlagenheit gelten alsTugencl (Gen 16 G 34 25ff. U. a.), leicle~lschaftliche Rachsucht, unbegrenzterEigennutz und daneben eine nicht geringe Trägheitkennzeichnen den Beduinen. Die fortwiihrenden Raubzüge undFehden haben notwendig etwas Verrohendes. - Auch die Idyllecler Patriarchengeschichte hat ihre korrigirende Ergänz~ing andem Bild des Richterbuchs mit seinen schwarzen Farben.5. Im Uebrigen sind wir zur Beantwortung cler Frage nachCharakter und Naturanlage der Ben6 Jisra'el anf das angewiesen,was wir durch Vergleichung der Gesammtentwiclilnngder hauptsächlichsten semitischen Völker als allgemeine Grundzügedes semitischen Rassencharaliters feststellen können.Ueber die geistige Veranlagung der Semiten sincl schon diewidersprechendsten Urteile gefällt worden. Von REXAN stammtder Satz voin Monotheismus als einer Naturanlage der semitischenVölker. Als das 3fininium von Religion sei dieser monotheistischeInstinlrt nicht als ein Vorzug, sondern als geistigeArmut und Beschränktheit zu beiirteilen und aus dein Mangelan Reichtum der Sprache uncl cles religiöseil Beclürfnisses ztxerklären. Nenerdirigs hat eine gerechtere Beurteilung der SemitenPlatz gegriffen. EDMEYER nennt als kennzeichnende Züge : „grosseNüchternheit des DenLeils, scharfe Beobachtung des Einzelnen,ein berechnencler, stets a.uf das Pralctische gerichteter Verstand,cler die Gebilde der Phantasie durchaus beherrscht iinrl demfreien Flug des Geistes in ungemessene Regionen abhold ist".Dies tritt am deutlichsten hervor bei der Reli g ioii. Islam~ind nachexilisclies Judentum, diese beiden konsequenten Durchbildungencler semitischen Religion, zeigen eine eiltsetzlicheNiichternheit cles Denkens, eine einzigartige Einfachheit derreligiösen Ideen. Eine reich verschliingene Mythologie fehlt, wosie sich deniloch bei semitischen Völlrerri entwiclrelt hat, ist clasunter dein Eiilfluss heincler Ideen geschehen (so vielleicht selbstbei der babylonischen Mythologie). Den heiteren, rnenschenähnlichenGöttergestalten der Griechen stehen bei clen Semiten dieerhabenen, mächtigen Götter (Däinonen) gegeniiber, von denendie in der Natur wirlrendeii Kräfte ausgehen. Der höchste Gottiin Hintergrund aller dieser AIachte ist clen Menschen ganz un-

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