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Hebraische Archaologie

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3 39.1 Die Schriftformen. 281von Te11 el-Avzarnct hat diese Hypothese eine nicht zu verachtende Stützegewonnen. Diese nämlich enthalten unter anderem Briefe der kleinen ägyptischenVasallenbönige aus Palästina und Phönicien an den Grosskönigl.Sie sind abgefasst in assyrischer Sprache und in babylonischer Keilschriftgeschrieben. Dadnrch ist allerdings bewiesen, dass ca. 1400 V. Chr. in Palästinadie babylonische Schrift geschrieben wurde. Allein gegen die Ahleitungaus dieser spricht nicht nur, dass eine Aelinlichlreit der Zeichen blossgezwungen behauptet werden lrann, sondern namentlich der Umstand, dassdie babyloilische Schrift. von einer alphabetarischen Schrift viel weiter abstehtals die ägyptische, welche neben den Bildern für ganze Begriffe undden Zeichen für Silben schon in der friihesten Zeit Buchstaben hatte. InFolge des regen, friedlichen wie kriegerischen Verkehrs zu,isclien Syrien undAegypten musste die ägyptische Schrift den Phöniciern jedenfalls bekanntsein. Vollends dieHypothese$Io~\~~~~s, dass Beduinen der syrischenWüsteschon um das Jahr 2000 V. Chr. auf ihren Streifzügen die Inschriften derBabylonier bewundert und sich aus den Ideogrammen derselben die Buchstabenzeicheuzurecht gemacht hätten, entbehrt jeglicher Begründung.Was endlich die von EMEI'ER (GO 237) als Vermutung ausgesprocheneAbhängigkeit von der hetitischen Schrift anlangt, so lässt sich dieselbeweder beweisen noch widerlegen. Die hetitischen Inscliriften, zuerst in derGegend von HanG, dann neuerdings in weitem Umkreis bis nach Kleinasienund am Euphrat aufgefunden, sind uns erst seit 1872 bekannt. Sie sindin einer ganz merlrwürdigen, bis dahin unbelrannten Schrift, einer Art groberHieroglyphen, geschrieben. Die Zeichen sind durchweg in Relief gehauen;die Schrift läuft al>wechselnd von rechts nach links und uingelrehrt(Bustrophedon). Das mächtige Hetiterreich hat also seine ganz eigenartigeSchrift gehabt, die bis jetzt noch mit keinem der bekannten Schriftsystemein Zusammenhang gebracht werden lrann. An sich erscheint es als dasnatürlichste, dass ein auf syrischem Boden entstandenes Alpliabet von einerin Syrien herrschenden Bieroglyphenschrift hergenominen wäre. Da es abernoch immer nicht gelungen ist, diese hetitischen Inschriften zu entziffern,da es noch nicht einmal vollständig sicher ist, ob die Sprache dieser Inschrifteniiberhaupt zu den semitischen gehört, so lrommt man iiber nnbeweisbareVermutuugen nicht hinaus.Wenn aber auch eine direlite Entlehnung cler Buchstabenforinenaus dem Aegyptischen so wenig wie anderswoher nachzuweisenist, so bleibt es doch im höchsten Gracl wahrscheinlich,dass bei der Bildung der semitischen Schrift die ägyptische ihremPrinzip nach als Vorbild dieiite. Auch die Buchstaberi der Hieroglyphenschriftsind nach dem Prinzip der Akrophonie entstanden,d. h. jeder derselben verdankt seinen Lautwert dem Uinstand,dass der Name des von ihm abgebildeten Gegenstandesmit clem betreffeilclen Laut beginnt. Dasselbe Gesetz ist, wie esVgl. ZIMMERN, Palästina um das Jahr 1400 v. Chr. nach neuen Quellen.ZDPV 1890 XIII, 133-147.

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