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Hebraische Archaologie

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§ 55.1 Die nachexilische Theorie vom Heiligtum. 393die alten Bamoth und Altäre nicht wieder aufrichtete, sondernsich streng an Gottes Gesetz im Dt hielten. Für sie war es selbstverständlich,dass der eine Gott auch nur einen Tempel habenkann. So braucht denn auch der Priesterlcodex (abgesehen vondem älteren Heiligkeitsgesetz Lev 17 iff.) darüber keine ausdrücklichenGebote mehr zu geben. Er setzt die Einheit der Kultusstätteeinfach als unanfechtbar gegeben voraus.3 55. Die nachexilische Theorie vom Heiligtum.Die nachexilische Theorie voin Heiligt~iin, seinein Wesen undseinem Charakter hat in zwei Phantasiebilclern eines idealen Heiligtumsihren Ausdruck gefunclen : in Ezechiels Tempelvision undin cler Stiftshütte des Priesterkodex.1. Der Teiizpel Ezechiels (Ez 40-43) ist eine Mischungvon Phantasie und TVirlilichkeit (s. S. 233). Die ganze Tempelanlagezeichnet sich durch clie strenge Syinmetrie, welche sie beherrscht,aus. Das Gr~inclinass ist die Längeneinheit von 50 Ellen,wie sich am cleutlichsten zeigt, wenn man durch Hilfslinien denPlan in kleine Quadrate von 50 Ellen Seitenlänge einteilt (s. Fig.148). Das Verhiiltniss von Länge und Breite bei clen einzelnenBaiiten ist mit Vorliebe clas von 2 : 1. Die Thorhallen haben allesechs eine Länge von 50, eine Breite von 25 Ellen, das Teiizpelgebäucleeine solche von 100, resp. 50 Ellen; der den Altar umgebendeRauin wird auf 100 Ellen iin Quadrat berechnet etc.Die grosse prinzipielle Aenclerung der Anlage gegenüber cleiizsalon~onischen Tempel besteht darin, class Ezechiel den Tempelvollständig isolirt. Nach Zerstörung der alten Burgbanten aufdein Tempelberg hat er für seinen Tempel clie ganze Oberflächedes Gottesbergs zur freien Verfügung und vircl durch keine Rücksichtauf den Raiiin an clar strengen Durchführung seines Ideals,cler vollständigen Scheidung von Heilig und Profan, gehindert.Dasselbe fordert vor allem, dass der ganze Tempelbezirk als hochheiligfrei bleibt von weltlichen Bauten: kein königliches oderstaatliches Gebäude darf sich in der Nähe des Tempels befinden.Weiter aber muss ebenso die Berührung des profanen Volkes mitdem Heiligtum beiin Gottesclieilst verhütet werden. Diesen Zweclcerreicht er durch Anlage zweier Vorhöfe (während der vorexilischeTempel nur einen solchen hatte), von denen der innere den Priesternreservirt bleibt.

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