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Hebraische Archaologie

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8 63.1 Die Umgestaltung des Opferwesens. 44 1Jahve nicht mehr für sich allein, er war nur ein verscliwinclendesGlied der grossen, ilim sonst fremden Gemeinde. So fiel mit derCentralisation allmählich das Opfermahl. Wie viel damit von deralten Bedeutung des Opfers schwand, lässt sich aus dem oben(S. 437f.) Gesagten ermessen. Nirgends kann inan clen ganzen Abstandder alten uncl cler neuen Betrachtung der Opfer besser ersehen,als wenn mall die alte Opfermahlzeit init ilirer Gruiidideeder Coinmunion vergleicht init dem Opfer, das der Priester täglichfiir die Gemeinde darbringt: so sehr ist bei diesem die Anmesenheitder Gemeinde Nebensache, dass das ganze Opfer, auch ohnedass eiil Meiiscli dabei ist, lecliglich dadurch perfekt wird, dass derPriester es legitimer Weise verrichtet.An Stelle der speziellen Anlässe, welche dem Opfer die iiiclividuelleF&rbn~ggegebeii,trittjetzt ein allgemeiner AnlassundZweckbei allen Opfern: clie Sünde uncl ihre Siihne, sei es dass dasOpfer geradezu fiir bestimmte Sündeii als siihnendes Opfer dargebrachtoder dass es in1 allgemeinen auf die siinclige Unreinheitbezogen wird. Auf einer Uebergangsstufe steht noch Ezechiel. Erhat schon die durchgängige Beziehung cler Opfer auf die Süncle(45 15 fY ), aber noch keine ausgesprochene Theorie dariiber.Jedenfalls teilt er noch nicht clie Theorie von P, dass clie Siihnlrraftcles Opfers iiil Blut liege (Lev 1711). Denn alle, auch dieunblutigen Opfer sind ihm so ziemlich gleichwertig, während beiP eben iii Folge dieser Anschauung die unblutigen Opfer ganz iiiden Hintergrund gedrängt sincl. Diese Siihne durch das Blut istiin übrigen bei P als eiii lllgsterium behanclelt, iiber das keinweiterer Aufscliluss gegeben wird ; es ist einfach göttliches Gebot,Anordnung der göttlichen Gnade. Die Frage, wie diese mysteriöseKraft cles Blutes zu erklären ist, ob, wie die traditionelle Auffassungwill, clabei an eine Stellvertretniig zu denken ist, gehörtin die alttestamentliche Religionsgescliiclite; hier sei zu ihrerBeantwortung nur soviel iin Voraus bemerkt, dass alle einzelnenVorschriften über das Opfer bei P nicht über die Bedeutung desOpfers als einer Gabe an Gott liina~~afiihren, ~vährencl clie alteIclee der Kornmuiiioii, wenn nicht ganz verschwindet, doch starlrzurücktritt.Die These RITSCHL'S (Rechtfertigung und Versölinung I1 68ff. 184ff.),dass sich die ,Kapparah1 beim Opfer nicht auf die menschliche Siinde, sondernauf die lrreatiirliche Schwachlieit, die nicht als Siinde betrachtet werdendürfe, beziehe, bedarf eigentlich kaum der Widerleg~ing. Einem christliclienDogmatiker steht es natürlich frei, was er nntci Sünde verstehen will; das

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