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Hebraische Archaologie

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440 Vierter Teil. 111. Die Opfer. [§ 63. -einzig Wiclitige. Aber was lag näher, als dass, wer es gnt nlitdem Volke meinte, sein Augenmerk daneben auch auf clie aussereiiFormen cles Gottesdienstes richtete? Ezecliiel ist vorangegangen,(las Priestergesetz nachgefolgt. Eeicle Iiaiicleln unter clein Gesichtspunkt:dieses sollt ihr tun ~mcl jenes nicht lassen. SollIsrael fernerhin wirklich ein heiliges Volk sein, so lrann aiicli dasKleinste in seinem Leben, das Ae~sse~liclie an seineiii Kultusnicht gleichgiltig sein.2. Schon in dieser Wertschätzung des Cereinoiiiells liegteine materielle Verändernng. Nicht mehr wie friiher als Gabedurch seinen Inhalt, auch nicht als Aii~drnclr einer iniiereii Stimmungist jetzt das Opfer Gott wohlgefi&llig , sondern als gottesdienstlicheHandlung, die genau so und nicht aiiclers verrichtetwird, wie Jahve es durch den Priester befiehlt.Noch wichtiger ist ein Anderes: das alte Opfer war aufsengste mit den 'IQecliselfallen cles Lebens verbunden, diese gabenihm seine Bedeutung. Eben daiiiit hing der Opferdieiist am Lolral,ein Orts~vechsel iiiusste auch eine Aenderuilg cles Charakters mitsich bringen. Durfte der Israelite nicht mehr zu Eaase opfern,musste er erst clie Reise nach Jeriisaleiil machen, so war dieverbindungrles Gottesclienstes init dein Leben zerschnitten. In seinerHeimat feierte er seine Familien- und Geineindefeste, iii Jernsalembrachte er seine Opfer dar. Jene, die E'cste, verloren ihregottesdienstliche Weihe, dieses, das Opfer, seinen individtielleilCharalrter. Wenn der Israelite znm Opferii nach Jer~~saleni zog,war es dort eine rein gottesdienstliche Handl~~ng, clie er verrichtete;nichts von weltlicher Freude war mehr dabei, das ~ileltlicheFest wurde vorher oder nachher zu Hause gefeiert. DieOpfer wurden natiirlich aucli seltener; zum Heiligtum pilgerteman in alter Zeit etwa einmal im Jalir (I Sam 1). Jetzt warendies die einzigen Opfergelegenheiteii. Schwerlich gieng der frommeIsraelite bei jedem lrleineii Anlass, bei den1 er friiher geopfert,nach Jerusalem liinauf. Den feierlichen Dank fiir das ganze Jahrsparte er sich zu der einenWallfahrt auf, wo er da,nit, um Jahvenicht zu kurz kommen zri lassen, ein ganzes Tier a~if den Altarbestimmte, statt wie in alter Zeit sich selbst als Jahves Gast initzu Tische zu setzen. Was liatte es auch für JQert, in Jerusaleinein Opferinahl zu halten? Seine Familie, seine Verwandten unclGefreundeten, alle die zu Ha~ise die kleiile Saliralgemeinde gel~ildethatten, waren ja doch nicht dabei. Umgelrelirt liatte er seinen

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