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Hebraische Archaologie

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64.1 Die Opfergesetzgebung bei P: Die Opferarten. 44 5auch nicht lange vor Jeremia eingeführt wurde, vielleicht auseinem feiner entwickelten fremden Kult. Jedenfalls hängt seinAufkommen mit der Ausdehnung des Randelsverkehrs in derspäteren Königszeit und dem Eindringen eines gesteigerten Luxuszusammen. Bei P ist es ein ausserordentlich heiliges und wichtigesOpfer. Nicht nur darf Weihrauch bei keiner Mincliah fehlen,sonclern er wird (zunächst allerdings nur selten) als selbständigesOpfer verbrannt. Am grossen Versöhnungstag ist es das Rauchopfer, welches dem Hohepriester den Eintritt ins Allerheiligsteermöglicht (Lev 16 12 f. vgl. Num 17 ii f.). Der heilige TVeihraucli,nach besonderem Rezept angefertigt, darf von niemand für denPrivatgebrauch nachgemacht werden ; ihn zu verbrennen, ist einVorrecht cler höchste11 Priester: dass die Korachiten sich aninassenzu räuchern, bringt ihnen clen Untergang (Num 16);Aarons Söhne sterben um eines ungehörigen Rauchopfers willen(Lev 10 i f.). Wie häufig schliesslich dieses Opfer wurcle, ersiehtinan daraus, dass in den jiingsten Schichten von P ein eigenerRanchopferaltar erscheint (s. S. 401 f.).1. Das Schelem, von Haus aus ein fröhliches Opfeifest,zu dem der düstere Ernst der Sündensühne schleclit passt, mussschon bei Ezechiel der allgemeinen Regel sich fügen und sühnendenCharakter annehmen (45 isff.). Bei P wird ihm direkt nirgericls(namentlich nicht Lev 3j diese Bedeutung beigelegt; dennauch P gelingt es nicht, das Schelem ganz von seinen Wurzeln,mit denen es an den Ereignissen des menschlichen Lebens haftet,loszureissen. Dass es sich doch noch in einer gewissen Bedeutungerhalten hat, verdankt es nicht bloss der Stellung, die es frühereiiigenoinmen, sonclern ganz besonders dem Umstand, dass es ineiner wichtigen Beziehung mit den Sühnopfern übereinstimmt: esist ein blutiges Opfer. Indeni Lev 17 ii dem Blut, wo es immerauf clen Altar kommt, sühnende Kraft zugeschrieben wird, istdamit wenigstens indirekt auch dein Schelem diese Bedeutungbeigelegt. Aber als Opfer, dem sich nur nebenher die Sühne anhängenlässt, hat es kein eigentliches Existenzrecht in P, mussjedenfalls hinter den anderen zurückstehen. In sehr vielen Fällen,wo die alte Sitte ein Mahlopfer vorschrieb, hat P daraus einfacheAbgaben an die Priester gemacht, z. B. bei den Erstgeburten undclen Erstlingen (s. 5 66).

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