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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Zus<strong>am</strong>menhänge nimmt, sondern Erlebnisse, die sich vorzüglich in Ich-Erzählungen, in<br />

‚Geschichten‘ artikulieren – Geschichten, die in einem Sinnzus<strong>am</strong>menhang stehend<br />

interpretiert werden; (...) – das wäre das Progr<strong>am</strong>m einer Psychologie ‚aus der<br />

Innenperspektive‘, einer Lebensäußerungen auslegenden, interpretierenden, eben einer<br />

hermeneutischen Psychologie.”(Bittner 2001, 58)<br />

Darauf aufbauend verfolgt <strong>als</strong>o diese Arbeit, entgegen dem Forschungstrend von<br />

Objektivierung und Kategorisierung, das Ziel, Lebensgeschichten mit dem Krankheitsereignis<br />

<strong>Alkoholismus</strong> aus einer subjektiven Betroffenenperspektive unter dem Aspekt der Bildung zu<br />

betrachten.<br />

In dieser Tradition wurden bereits einige Arbeiten verfasst, die ebenfalls Krankheit <strong>als</strong><br />

Bildungsereignis verstanden haben. So z.B. die Untersuchung der Herzneurose von Michael<br />

Hager (vgl. Hager 2004), oder die Erforschung von Lebensgeschichten älterer Menschen von<br />

Ilona Biendarra (vgl. Biendarra 2005)<br />

Darüber hinaus soll mit Hilfe der zusätzlichen Fremdperspektive der Therapeuten in Bezug<br />

auf die jeweiligen Betroffenengeschichten ein vertieftes Verständnis der Lebensgeschichten<br />

erlangt werden.<br />

Um in der Folge jedoch zu den Erzählungen der Betroffenen vorzudringen, ist es zunächst<br />

notwendig, sich mit dem gegenwärtigen Stand der Suchtforschung auseinanderzusetzen, um<br />

die angesprochenen Trends aufzuzeigen und kritisch zu beleuchten.<br />

Dabei wird zunächst die Krankheit <strong>Alkoholismus</strong> allgemein erläutert. Der Verfasser wird auf<br />

die Geschichte, die Epidemiologie, die Ätiologie und die Folgeschäden ausführlich eingehen,<br />

um auf dieser Basis das Krankheitsbild sowie die zahlreichen Definitionsversuche <strong>chronisch</strong><br />

mehrfach beeinträchtigter Abhängiger zu verstehen.<br />

Anschließend erfolgt eine Erläuterung des Krankheitsverständnisses, um darauf aufbauend<br />

das erziehungswissenschaftliche Interesse an ‚<strong>Alkoholismus</strong> <strong>als</strong> <strong>biographisches</strong> <strong>Ereignis</strong>‘ zu<br />

begründen. Schließlich werden die oben angesprochenen Trends in der Soziotherapie sowie<br />

die Hinzunahme der Fremdsicht beschrieben, um dann über einen wissenschaftstheoretischen<br />

Diskurs die wissenschaftliche Methode der hermeneutischen Psychologie zu verorten.<br />

Schließlich folgt die Interpretation der Interviews und <strong>am</strong> Schluss der Versuch, daraus<br />

Erkenntnisse für die Therapie abzuleiten.<br />

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