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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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„Qualitative Forschung ist immer dort zu empfehlen, wo es um die Erschließung eines<br />

bislang wenig erforschten Wirklichkeitsbereichs (...)...geht...Qualitative Forschung kann sog.<br />

harte Daten von Patienten (z. B. soziodemographische Daten, die Verteilung von Diagnosen<br />

in der Bevölkerung) ergänzen durch deren subjektive Sichtweisen – etwa Vorstellungen über<br />

die eigene berufliche Zukunft im Angesicht einer Erkrankung, ihre Zufriedenheit mit<br />

bestimmten Versorgungsleistungen.” (Flick u. a. in Flick u. a. 2000, 24 f)<br />

Bezüglich der Unterscheidung zwischen qualitativer und quantitativer Forschung gehen Bortz<br />

und Döring natürlich auch auf das Datenmaterial ein:<br />

Im qualitativen Forschungsverfahren werden nicht numerische Materialien herangezogen<br />

wie etwa Interviewtexte, Briefe, Filme usw. Der Untersuchungsvorgang muss nicht oder nur<br />

in geringem Umfang standardisiert werden. (vgl. Bortz & Döring 2002, 296) Bei der<br />

Diskussion um das verwendete Material gelangt man automatisch auch zu den Vor- und<br />

Nachteilen qualitativer und quantitativer Forschung, denn „Dieses qualitative Material scheint<br />

‚reichhaltiger‘ zu sein; es enthält viel mehr Details <strong>als</strong> ein Meßwert.” (Bortz & Döring 2002,<br />

296)<br />

Und weiter: „Wenn man unstandardisiert befragt, will man natürlich genau den inhaltlichen<br />

Reichtum der individuellen Antworten in den Analysen berücksichtigen. Dazu dienen<br />

interpretative Verfahren. Sie gliedern und strukturieren Texte, arbeiten die wichtigsten<br />

Grundideen heraus und machen die Gedanken und Erlebenswelt der Befragten transparent.”<br />

(Bortz & Döring 2002, 296)<br />

Im Gegensatz dazu sind Erhebungen mittels Fragebogen anonymer und durch größere Distanz<br />

zum Befragenden charakterisiert, ein Umstand, der heikle Fragen eventuell offener<br />

beantworten lässt. (vgl. Bortz & Döring 2002, 297)<br />

„Während in der qualitativen Forschung Erfahrungsrealität zunächst verbalisiert wird (...),<br />

wird sie im quantitativen Ansatz numerisch beschrieben (...). Qualitative und quantitative<br />

Forschung unterscheiden sich jedoch nicht nur in der Art des verarbeiteten Datenmateri<strong>als</strong>,<br />

sondern auch hinsichtlich Forschungsmethoden, Gegenstand und Wissenschaftsverständnis.<br />

Nicht selten wurden beide Ansätze sogar <strong>als</strong> unvereinbare Gegensätze betrachtet oder<br />

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