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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Alkoholzirrhose<br />

Die Alkoholzirrhose ist die häufigste Todesursache bei Alkoholkonsum. Etwa 10% bis 20%<br />

aller Alkoholiker leiden an ihr. (vgl. Feuerlein 1998, 146) Man kann zwischen einer<br />

kompensierten, inaktiven und einer dekompensierten Leberzirrhose unterscheiden.<br />

„Bei der Leberzirrhose sind die Läppchen- und Gefäßstrukturen unwiderruflich zerstört, und<br />

das zugrundegegangene Lebergewebe ist durch bindegewebige Narben und Regeneratknoten<br />

ersetzt.“ (Menche & Schäffler 1999)<br />

Bei der kompensierten Form stehen im Vordergrund: Appetitlosigkeit, Müdigkeit,<br />

Depressivität, Verdauungsbeschwerden und Meteorismus (Blähungen). Die Haut ist<br />

perg<strong>am</strong>entartig verdünnt, es finden sich Gefäßerweiterungen mit Gefäßsternchen (Spider<br />

Naevi) und Weißfleckungen, auch an den Fingernägeln, es kann auch zu Palmar- und<br />

Plantar(Fuß)erythem sowie zu einer Rötung der Zunge (Lackzunge) kommen. Körper und<br />

Sch<strong>am</strong>behaarung sind vermindert. (vgl. Feuerlein 1998, 146)<br />

Bei Männern kann es zu einer Gynäkomastie (Vergrößerung der männlichen Brust) und einer<br />

Hodenatrophie sowie zu einer Verminderung von Potenz und Libido kommen. (vgl. ebd.)<br />

Bei einer dekompensierten Leberzirrhose, <strong>als</strong>o bei einem fortgeschrittenen<br />

Krankheitsstadium, finden sich <strong>als</strong> Symptome Schwächegefühl, Anorexie (Abmagerung) und<br />

Ikterus (vgl. Bode 2000, 286), starke gastrointestinale (Magen-Darmtrakt) Beschwerden,<br />

Meteorismus, Erbrechen, Durchfälle. (vgl. Feuerlein et. al. 1998, 147) Bei einer<br />

Leberinsuffizienz (Leberschwäche) und einem Pfortaderhochdruck (Blutzufluss aus den<br />

Bauchorganen hin zur Leber ist druckmäßig erhöht) kommt es zu Aszites, Splenomegalie<br />

(Milzschwellung) hepatischer Enzephalopathie, Ösophagus- (Speisröhre) oder Magenvarizen<br />

(Kr<strong>am</strong>pfadern) und Blutungsneigung infolge von Gerinnungsstörungen und Thrombopenie<br />

(erniedrigte Blutplättchenzahl). (vgl. Bode 2000, 286) Es kann auch zu Hämorrhoiden, einer<br />

Caput medusa (Venenerweiterung in der Bauchdecke), Teleangiektasien (Erweiterung kleiner<br />

Hautgefäße) und anderen Leberhautzeichen (Weißnägel, Lacklippen, Hautblutungen,<br />

Dupuytren-Kontraktur einer Beugekontraktur der Finger, Weißfleckung der Haut) kommen.<br />

(vgl. Feuerlein et. al. 1998, 147)<br />

Auch kommt es in diesem Stadium zum ‚Foetor hepaticus‘, einem sehr unangenehmen<br />

Mundgeruch nach frischer Leber oder Lehmerde. (vgl. Pschyrembel 1994)<br />

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