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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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In einer Adoptionsstudie konnte gezeigt werden, dass 50% der adoptierten Söhne, deren<br />

biologische Eltern Alkoholiker waren, selbst wieder Alkoholiker waren, aber nur 7% von<br />

jenen Adoptierten, die von Nichtalkoholikern st<strong>am</strong>mten. (vgl. Cadoret et al. 1980)<br />

Aus den Adoptionsstudien ergaben sich 3 verschiedene Charaktere von Alkoholikern:<br />

Typ-I-Alkoholiker<br />

Der Typ-I-Alkoholiker ist mit einer Häufigkeit von 75% eine weit verbreitete Form.<br />

Sie verläuft relativ mild und betrifft sowohl Männer <strong>als</strong> auch Frauen. Der genetische Beitrag<br />

wird von Vater oder Mutter geleistet. Die Ausprägung ist jedoch sehr stark von<br />

Umweltfaktoren abhängig. Die biologischen Eltern werden erst im Erwachsenenalter zu<br />

Alkoholikern. Der <strong>chronisch</strong>e <strong>Alkoholismus</strong> beginnt jenseits des 25. Lebensjahres. Die<br />

Betroffenen werden nur selten kriminell auffällig und können zum Großteil wieder abstinent<br />

leben. Die Kinder dieser Personen sind im Vergleich zur restlichen Bevölkerung nur doppelt<br />

so stark gefährdet, an <strong>Alkoholismus</strong> zu erkranken. (vgl. Hill 1992)<br />

Typ-II-Alkoholiker<br />

Bei diesen Menschen ist die Empfänglichkeit für einen genetisch bedingten <strong>Alkoholismus</strong><br />

sehr viel größer. Die Form betrifft vor allem Männer zu einem frühen Zeitpunkt, die<br />

aggressive Tendenzen und eine antisoziale Persönlichkeitsstruktur aufweisen. Ähnliches kann<br />

man bei den biologischen Vätern beobachten. Bereits vor dem 25. Lebensjahr konsumiert<br />

diese Gruppe in starkem Maße Alkohol. Sie sind beruflich meist sehr labil, werden kriminell<br />

und zeigen wenig Erfolg bei Entzugsbehandlungen. Bei Söhnen der Betroffenen tritt der<br />

<strong>Alkoholismus</strong> neunmal häufiger auf <strong>als</strong> in der Allgemeinbevölkerung. (vgl. ebd.)<br />

Typ-III-Alkoholiker<br />

Diese Form ist, ähnlich wie Typ II, starken genetischen Einflüssen ausgesetzt. Jedoch kommt<br />

kein antisoziales Verhalten vor. (vgl. ebd.)<br />

Biologische, genetische Marker für <strong>Alkoholismus</strong><br />

Um eine hereditäre Prädisposition bei Individuen mit hohem Risiko oder bestehendem<br />

<strong>Alkoholismus</strong> zu identifizieren, wird versucht, eine Assoziation zu bekannten Markern<br />

herzustellen. (vgl. Agarwal 1999, 118) Es gibt zum <strong>Beispiel</strong> den State-Marker mit<br />

unspezifischen Indikatoren für die exzessive Alkoholaufnahme. Darin sind Laborpar<strong>am</strong>eter<br />

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