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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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„Die Anfänge der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Biographien sind im 18. Jahrhundert<br />

zu lokalisieren. Neben der Histographie, der Literaturwissenschaft und der<br />

Philosophie war auch die Pädagogik an der Begründung der Biographieforschung beteiligt.”<br />

(Krüger in Friebertshäuser & Prengel 1997, 44)<br />

Denn, „So heißt es bei ROUSSEAU auf den ersten Seiten seines autobiographischen<br />

Erziehungsromanes ‚Emile‘: ‚Leben ist die große Kunst, die der Mensch zu lernen<br />

hat‘...”(Rousseau 1762, zitiert nach Krüger in Friebertshäuser & Prengel 1997, 44)<br />

Theoriegeschichtlich kann „Erziehungswissenschaftliche Biographieforschung...zunächst<br />

grundlegend <strong>als</strong> Zus<strong>am</strong>mentreffen zweier Traditionen verstanden werden. Zum einen handelt<br />

es sich um eine Reaktualisierung geisteswissenschaftlich-hermeneutischer und<br />

phänomenologischer Tradition, vor allem der Philosophie Wilhelm Diltheys und Edmund<br />

Husserls, zum anderen handelt es sich um die sozialwissenschaftliche Entwicklungslinie des<br />

sogenannten Qualitativen Paradigmas, die im weitesten Sinne <strong>als</strong> Verstehende Soziologie<br />

oder Wissenssoziologie angesprochen werden kann.” (Marotzki in Jüttemann & Thomae<br />

1999, 44)<br />

Allerdings fand im deutschsprachigen Raum „...die Blütezeit der Biographieforschung in<br />

Pädagogik und Psychologie durch den Nation<strong>als</strong>ozialismus...ein jähes Ende, dessen zentrale<br />

Ideologeme - Rasse und Vererbung - den Prämissen biographischen Denkens widersprachen.<br />

In der Nachkriegszeit spielte die Biographieforschung weder in der Pädagogik, noch in den<br />

Nachbardisziplinen, der Psychologie und der Soziologie, die sich an quantitativ<br />

ausgerichteten <strong>am</strong>erikanischen Vorbildern orientierten, in Westdeutschland eine große Rolle.”<br />

(Krüger in Friebertshäuser & Prengel 1997, 45)<br />

„Erst in den späten 60er Jahren k<strong>am</strong> es in mehreren Disziplinen zugleich und zeitgleich auch<br />

in Frankreich, Kanada, USA, Italien und anderen Ländern zu einer Renaissance der<br />

Biographieforschung. Zu vermuten ist, daß dieses neu erwachende Interesse <strong>am</strong> Gegenstand<br />

der Biographie im Prozeß eines weitreichenden Individualisierungsschubes der modernen<br />

Gesellschaft seine wissenschaftsexternen Ursachen hat.” (Krüger in Friebertshäuser &<br />

Prengel 1997, 45)<br />

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