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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Andere Merkmale für alkoholgefährdete Berufe hat Weiss zus<strong>am</strong>mengefasst:<br />

• Schichtarbeit<br />

• soziale Kontaktmöglichkeiten <strong>am</strong> Arbeitsplatz<br />

• Belastung <strong>am</strong> Arbeitsplatz: Alkohol wird im Sinne des sozialpsychologischen Stress-<br />

Coping-Modells zur Spannungsminderung eingesetzt. (vgl. Weiss 1980, 229)<br />

Zwischen Arbeitslosigkeit und <strong>Alkoholismus</strong> ergeben sich folgende Zus<strong>am</strong>menhänge:<br />

Bei ca. 10% bis30% kommt es zu einer Zunahme des Alkoholkonsums bei Arbeitslosigkeit,<br />

ohne dass eine Alkoholabhängigkeit vorliegt. Bei der Mehrheit ändert jedoch die<br />

Arbeitslosigkeit nichts an den Konsummengen. (vgl. Henkel 1992, 72) Insges<strong>am</strong>t ist die Rate<br />

der Alkoholgefährdeten bei Arbeitslosigkeit höher <strong>als</strong> bei Berufstätigen. (vgl. ebd.52) Bei<br />

Alkoholabhängigen erhöht sich die Menge und die Frequenz des Alkoholkonsums mit dem<br />

Eintritt in die Arbeitslosigkeit. (vgl. ebd., 47)<br />

Finanzielle Situation<br />

In einer Untersuchung der Erwachsenenbevölkerung der USA von 1990 zeigte sich ein<br />

zunehmender Alkoholkonsum bei zunehmendem F<strong>am</strong>ilieneinkommen. (vgl. Midanik & Rom<br />

1992) Bei starkem Alkoholkonsum kehrt sich dieser Trend um.<br />

Finanzielle Notlagen wie andere extreme Lebensbedingungen führen nur bei einem Teil der<br />

Bevölkerung zu einem geringeren Alkoholkonsum, bei einem anderen Teil kommt es zu einer<br />

Vermehrung, während die meisten Menschen in solchen Situationen kaum<br />

Konsumänderungen aufzeigen. In Belastungssituationen werden bereits vorhandene<br />

Reaktionstendenzen vermutlich verstärkt. (vgl. Feuerlein 1999, 45)<br />

Bei höheren Alkoholpreisen kommt es in der Regel zu einer Verminderung des<br />

Alkoholverbrauchs in der Bevölkerung (vgl. Edwards 1997, 96)<br />

Wohnungslosigkeit<br />

Der Alkoholkonsum unter den Wohnungslosen ist besonders hoch. (vgl. Albrecht 1981, 63)<br />

Nach der EBIS-Statistik 1994 für Wohnungslose besteht bei 47% dieser Klientengruppe ein<br />

Alkoholmissbrauch oder eine Abhängigkeit. (vgl. Gessler et al., 1994)<br />

In einer neueren Untersuchung ergab sich eine <strong>Alkoholismus</strong>rate von 63, 5%. (vgl. Reker et<br />

al. 1997)<br />

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