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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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(Thyreotropin-stimulierendes-Hormon) reguliert. (vgl. Colantoni et al 2000, 466) Die<br />

Umwandlung von T4 zu T3 findet vornehmlich in der Leber statt. (vgl. ebd.)<br />

Durch Alkohol wird das Hypothal<strong>am</strong>us-Hypophysen-Schilddrüsen-System beeinträchtigt, das<br />

Ausmaß der Erkrankung hängt häufig vom Schweregrad einer gleichzeitigen<br />

Lebererkrankung ab. (vgl. ebd.) Die Schilddrüsenfunktion selbst wird nicht beeinträchtigt, es<br />

kann aber zum deutlichen Schwund des Schilddrüsenvolumens kommen. (vgl. Hegedus 1984.<br />

Die häufigste Veränderung ist eine Verminderung der Schilddrüsenhormonkonzentration im<br />

Blut. (vgl. Israel et al. 1979) Alkoholabstinenz führt zur Normalisierung der<br />

Schilddrüsenpar<strong>am</strong>eter. (vgl. Henning & Ziegler 1999, 366)<br />

Nebenschilddrüsen und Miner<strong>als</strong>toffwechsel<br />

Kalzium:<br />

An der Kalziumhomöostase sind das Parathormon (PTH) der Nebenschilddrüse und das<br />

Kalzitonin der Schilddrüse beteiligt. Chronischer <strong>Alkoholismus</strong> stört das Gleichgewicht, es<br />

kommt zu einer Hypokalziämie. Akuter Konsum führt zu einer verstärkten Ausscheidung von<br />

Kalzium über den Urin. (vgl. Henning & Ziegler 1999, 367)<br />

Phosphat:<br />

Bei 40% bis 50% der Alkoholiker tritt eine Hypophosphatämie auf. (vgl. Ziegler 1994) Die<br />

Symptome sind in der Regel unspezifisch und sehr variabel. (vgl. Henning & Ziegler 1999,<br />

369)<br />

Weitere Mineralien siehe Ernährungskapitel.<br />

Die Wirkung von Alkohol auf das Hypothal<strong>am</strong>us-Hypophysen-Nebennieren-System<br />

„Der hypothal<strong>am</strong>ische Corticotropin-releasing-Faktor (CRF) stimuliert die Hypophyse zur<br />

Bildung von adrenokortikotropem Hormon (ACTH).“ (Colantoni et al 2000, 467)<br />

Dadurch wird die Ausschüttung der in der Nebenniere sitzenden Glukokortikoide (z.B.<br />

Kortisol, Kortison, Kortikosteron) gesteuert. (vgl. Menche & Schäffler 1999, 243) Bei einer<br />

Stressreaktion wird das Nebennierenrindenmark aktiviert, was zu einer Ausschüttung der<br />

Katechol<strong>am</strong>ine (Adrenalin und Noradrenalin) führt. (vgl. ebd., 245)<br />

Alkoholkonsum beeinträchtigt die ACTH-Ausschüttung und führt zu vermehrter<br />

Koritsolausschüttung. Eine Alkoholintoxikation kann somit <strong>als</strong> Stressreaktion gesehen<br />

werden. (vgl. Henning & Ziegler 1999, 372) Bei exzessiv <strong>chronisch</strong>em Konsum kann das<br />

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