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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Sekundärerkrankungen häufig progressiv fortschreiten. Etwa 20% der Abhängigkeitskranken<br />

müssen in Kliniken für Innere Medizin behandelt werden. (vgl. Mann 2002)<br />

Insges<strong>am</strong>t wird geschätzt, dass wir in Deutschland ca. 400.000 <strong>chronisch</strong> mehrfach<br />

beeinträchtigte Abhängigkeitskranke haben. (vgl. Steingass 2003) Mit dem Stand vom 31.12.<br />

2003 wird die Anzahl der Betten in soziotherapeutischen Einrichtungen auf 10.000 geschätzt.<br />

(vgl. Leonhardt / Mühler 2006, 171)<br />

Bei vielen Patienten geht es wirklich ums Überleben. Für sie ist es wichtig, zuallererst ‚ein<br />

Dach über dem Kopf‘, etwas zu essen, zu trinken und eine medizinische Grundversorgung<br />

sowie ein suchtmittelfreies Umfeld zu haben.<br />

Sicherung des möglichst gesunden Überlebens<br />

Zur Sicherung des möglichst gesunden Überlebens zählen meist Zahnsanierungen, Aufnahme<br />

oder Wiederaufnahme medizinischer Behandlungen, Frisör- und Fußpflegetermine,<br />

Unterstützung, Kontrolle und Überwachung der täglichen Zahn- und Körperhygiene. (vgl.<br />

ebd., 13) Jedoch trifft das nur für einen Teil der Patienten zu. Die erhaltenen Ressourcen der<br />

Klienten sind teilweise sehr unterschiedlich. Es gibt auch immer wieder Patienten, die z.B. im<br />

Bereich der Körperhygiene keine Defizite haben.<br />

Wichtig ist aber eine ausgewogene Ernährung, Bewegung, Sicherstellung einer<br />

suchtmittelfreien Umgebung und die Entwicklung von Gesundheitsbewusstsein. (vgl. ebd.)<br />

Verhinderung weiterer schwerer Folgeschäden<br />

In der Regel sollte nach Aufnahme innerhalb von 48 Stunden eine Erstvorstellung beim<br />

Vertragsarzt erfolgen. (vgl. Leonhardt & Mühler 2006, 125) Im Reha-Zentrum Oberpfalz<br />

erfolgt dies durch einen in der Ortschaft ansässigen Allgemeinarzt. Und in den ersten Wochen<br />

erfolgt auch eine Vorstellung bei einem Neurologen.<br />

Dabei hat die medizinische Grundversorgung zwei Anliegen:<br />

1. Verhinderung des weiteren physischen und psychischen Verfalls, Stabilisierung des<br />

Gesundheitszustandes durch Erstellung eines individuellen Behandlungsplanes.<br />

2. Wiedererlangung von Fähigkeiten zur eigenverantwortlichen Lebensführung,<br />

Entwicklung von Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem eigenen Körper. Dazu<br />

gehören auch die Verrichtungen des täglichen Lebens, die im Laufe der<br />

Suchterkrankung nicht mehr selbstverständlich verrichtet worden sind. Die tägliche<br />

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