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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Wenig Risikofaktoren in der Kindheit Vermehrt Risikofaktoren in F<strong>am</strong>ilie und<br />

Kindheit<br />

Geringer Grad der Abhängigkeit Starke Ausprägung der Abhängigkeit,<br />

Missbrauch auch von anderen Substanzen<br />

Wenig körperliche und soziale Konsequenzen<br />

des Alkoholkonsums<br />

Vermehrt körperliche und soziale<br />

Konsequenzen des Alkoholkonsums nach<br />

kürzerer Zeit<br />

Geringe psychiatrische Komorbidität Hohe psychiatrische Komorbidität<br />

Geringe Belastungsfaktoren im f<strong>am</strong>iliären und<br />

beruflichen Umfeld<br />

Hohe Belastungsfaktoren im f<strong>am</strong>iliären und<br />

beruflichen Umfeld<br />

Gute therapeutische Prognose Schlechte therapeutische Prognose<br />

(vgl. Babor et al. 1992)<br />

Insges<strong>am</strong>t kann man sagen, dass es die Alkoholikerpersönlichkeit nicht gibt, jedoch konnten<br />

durch Untersuchungen mit strukturierten Interviews bis zu einem gewissen Grad<br />

Rückschlüsse auf eine mögliche Grundpersönlichkeit gezogen werden. In 80% der Fälle<br />

erfüllten die Alkoholiker die Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung: Dabei sind vor allem<br />

die in den Gruppen B und C zus<strong>am</strong>mengefassten Persönlichkeitsstrukturen (z.B. antisoziale<br />

Persönlichkeitsstörung und Borderline-Störung) häufig mit <strong>Alkoholismus</strong> assoziiert. (vgl. De<br />

Jong et al. 1993)<br />

Auch in weiteren Studien wurde bei 14% bis 53% eine antisoziale Persönlichkeit von<br />

Alkoholikern nachgewiesen. (vgl. Hesselbrock et al. 1985) Hier gibt es wiederum Parallelen<br />

zum Typ II-Alkoholiker nach Cloninger.<br />

Dennoch hat zum <strong>Beispiel</strong> Barnes unter psychodyn<strong>am</strong>ischen Gesichtspunkten versucht, eine<br />

Alkoholikerpersönlichkeit zu beschreiben:<br />

• Schwaches Ich mit geringer Geschlechtsidentität, psychopathische Züge,<br />

Feindseligkeit, einem negativen Selbstkonzept, Unreife und Impulsivität, niedriger<br />

Frustrationstoleranz und vorwiegend Ausrichtung auf die Gegenwart<br />

• Reizverstärkung mit einer erhöhten Sensibilität mit Neigung zu Hypochondrie und zu<br />

Todesangst<br />

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