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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Im Zeitalter der Aufklärung, die einen Großteil des 18. Jahrhunderts prägt, soll der einzelne<br />

Mensch von zu straffer Lenkung befreit werden, ihm wird Freiheit und Würde im N<strong>am</strong>en der<br />

Vernunft zugesprochen. (vgl. Reble 1995, 135) Dabei ist die Vorstellung einer allgemeinen<br />

Volksbildung charakteristisch für die ges<strong>am</strong>te Aufklärung. (vgl. Reble 1995, 138)<br />

„Die Wissenschaft und Philosophie hat...(dem Menschen, A. Schach<strong>am</strong>eier) das vor Augen zu<br />

führen und ihn darüber zu belehren, wie er noch vernünftiger leben und dadurch wahrhaft<br />

glücklich werden kann. Das Denken steht <strong>als</strong>o im unmittelbaren Dienste allgemeiner<br />

praktischer Zwecke...Die Begeisterung für die Ratio und noch mehr die Hinwendung zum<br />

Menschen machen das 18. Jahrhundert von Natur zum »pädagogischen Jahrhundert«...Der<br />

pädagogische Zug ist mindestens ebenso wesentlich wie der rationalistische, und beides<br />

gehört engstens zus<strong>am</strong>men...Die Aufklärung ist geradezu enthumanisiert von dem Gedanken,<br />

alle Menschen durch Belehrung zu bessern und sie geistig mündig zu machen. Der Philosoph,<br />

der Staatsmann, der Dichter, der Pfarrer, sie alle fühlen sich jetzt in erster Linie <strong>als</strong> Lehrer und<br />

Erzieher der Menschheit, und sie alle sind eifrig bestrebt, in die Breite zu wirken.“ (Reble<br />

1995, 141)<br />

Mit dem Bildungsbegriff der Aufklärung haben wir somit einen klassischen Bildungsbegriff<br />

vor uns, der vermutlich dem entspricht, was viele Menschen alltäglich unter dem Begriff<br />

‚Bildung‘ verstehen im Sinne von ‚Belehrung oder Wissensaufnahme zur besseren<br />

Lebensführung‘.<br />

Der Neuhumanismus bringt den Gedanken einer harmonischen Entfaltung aller Kräfte aus<br />

dem Geist der Antike ein, wodurch eine große klassisch-idealistische Bewegung eingeleitet<br />

wird. „Ihre allgemeinen Bildungstendenzen gelangten nun durch Humboldt und die folgenden<br />

Reformen in das Schulwesen hinein und schufen das humanistische Gymnasium. Durch das<br />

neuhumanistische Element der klassischen Epoche ist für 100 Jahre das Bildungsideal der<br />

harmonischen Totalität an die griechisch-römische Welt gekoppelt worden. Rein menschliche,<br />

harmonische Bildung, das war das ganze 19. Jahrhundert hindurch eben »humanistische«<br />

Bildung im Sinne des humanistischen Gymnasiums.“ (Reble 1995, 186)<br />

Der deutsche Neuhumanismus Ende des „...18. und anfangs des 19. Jahrhunderts<br />

säkularisierte die ursprüngliche christl. Grundtendenz des Renaissance-Humanismus und<br />

artikulierte eine weltimmanente Bildungstheorie, die in der Freiheit der Individualität gipfelt:<br />

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