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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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*Zellingen wo ich wohne...da ja nun da hat man den Bock zum Gärtner gemacht, da war ich<br />

gleich wieder...mittendrin und der Chef obendrein noch...“ (ebd., 3)<br />

Er hat <strong>als</strong>o mit seiner Entscheidung, sich in der Gastronomie selbstständig zu machen, das<br />

umgesetzt, was er in seiner Kellnerlehre und in seinen ersten Berufsjahren gelernt hat.<br />

Natürlich war er dort wieder in besonderer Weise mit dem Alkohol konfrontiert. Es ist jetzt zu<br />

seinem Geschäft geworden, mitzutrinken, Andere zum Trinken zu motivieren und seine<br />

Anpassungsstrategie auf Andere anzuwenden. Er hat sich, so gesehen, denen angepasst, die<br />

ihn während seiner Ausbildung und auf dem Schiff zum Trinken angehalten und ihm<br />

‚Normen‘ vermittelt hatten. Aus jetziger Sicht hat er d<strong>am</strong>it alles getan, um wieder mitten im<br />

Suchtstrudel zu sein, wenn er sagt, er „hat den Bock zum Gärtner gemacht.“ (ebd., 3)<br />

Und er war auch gut in dem, was er dann machte: „...<strong>als</strong>o meine Arbeit und das Geschäft ging<br />

wunderbar...“ (ebd., 3) Das Geschäft lief <strong>als</strong>o gut, und er stellte noch eine Studentin ein,<br />

wodurch er noch mehr Zeit zum Trinken hatte, und sein Konsum steigerte sich. (vgl. ebd., 3)<br />

Allerdings merkt er zu diesem Zeitpunkt auch schon deutlich die Nebenwirkungen des<br />

übermäßigen Alkoholkonsums: „...ich habe sehr viel Zeit gehabt zum Trinken und das da<br />

habe ich ja fast schon Blackouts gehabt...danach dann wenn Schluss war war bei mir auch<br />

Schluss...“(ebd., 3)<br />

Er beschließt, die Pilsbar zu schließen und hat die Idee, ein Restaurant mit dem Gedanken zu<br />

eröffnen, dass dort nicht soviel getrunken wird. (vgl. ebd., 3)<br />

An dieser Stelle erwähnt er nebenbei, dass er dies mit seiner Frau tun möchte, die er<br />

inzwischen geheiratet hatte. Das klingt fast so, <strong>als</strong> ob er einfach so zwischen dem täglichen<br />

Trinken eine Frau kennen gelernt und geheiratet hat. In seinen ständigen Räuschen geht dieses<br />

<strong>Ereignis</strong> regelrecht unter.<br />

Jedoch verringert sich sein Konsum nicht, wie anfangs erhofft, er steigert sich noch mehr,<br />

sodass das Restaurant wieder geschlossen werden muss und er erneut auf dem Schiff seine<br />

Arbeit aufnimmt. (vgl. ebd., 3) Auch aus finanziellen Gründen und auf Anraten seiner Frau<br />

fasst er diesen Entschluss. (vgl ebd., 3)<br />

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