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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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2. <strong>Alkoholismus</strong> <strong>als</strong> Krankheit<br />

Auf der einen Seite ist der Alkoholkonsum in unserer Gesellschaft sehr weit verbreitet und<br />

viele Menschen können kontrolliert und maßvoll trinken. Andererseits gibt es eine<br />

vergleichsweise kleinere Anzahl von Menschen, die durch ihr Trink- und Sozialverhalten<br />

auffallen und dadurch stark von der breiten Masse und den gesellschaftlich akzeptierten<br />

Normen abweichen. Zu dieser letzten Gruppe gehören die <strong>chronisch</strong> mehrfach<br />

beeinträchtigten Abhängigkeitskranken. Auch dem „Nichtexperten“ fallen diese Menschen<br />

auf, da der oft jahrzehntelange Konsum zu massiven sozialen, körperlichen und psychischen<br />

Beeinträchtigungen geführt hat. Hier ist das „Krankhafte“ sehr offensichtlich.<br />

Doch wo sind die Grenzen zwischen normalem und pathologischem Trinken? Welche<br />

Lebensbereiche müssen beeinträchtigt sein, um von <strong>Alkoholismus</strong> <strong>als</strong> Krankheit sprechen zu<br />

können?<br />

Eindeutige Übergänge sind wohl nur sehr schwer zu bestimmen und schon Eugen Bleuler<br />

sagte: „Am schwierigsten ist die Abgrenzung des <strong>Alkoholismus</strong> von der Gesundheit.“<br />

(Bleuler 1979, 292)<br />

Da diese Arbeit jedoch Krankheit, in diesem Falle <strong>Alkoholismus</strong>, <strong>als</strong> <strong>biographisches</strong> <strong>Ereignis</strong><br />

untersuchen will, ist es notwendig, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen und zu<br />

analysieren welche Faktoren den pathologischen Alkoholkonsum ausmachen.<br />

Dazu sollen zunächst geschichtliche Aspekte betrachtet werden, um auf dieser Basis die vor<br />

allem in der neueren Zeit entstandenen Definitionsversuche, Diagnoseinstrumente und<br />

Typologien genauer unter die Lupe zu nehmen.<br />

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