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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Schließlich lernt er seine Frau kennen, mit der er zus<strong>am</strong>menzieht. Jedoch trinkt sie auch gerne<br />

und oftm<strong>als</strong> zus<strong>am</strong>men mit ihm, der Exschwiegermutter und ihrem Freund:<br />

„...dann habe ich meine Frau kennen gelernt mit der bin ich dann zus<strong>am</strong>mengezogen und<br />

danach haben die Probleme angefangen mit dem Alkohol weil eben meine Frau auch gerne<br />

getrunken hat und die Exschwiegermutter hat auch ab und zu ein bisschen getrunken, der<br />

Freund von der Exschwiegermutter der hat auch abends getrunken das war ein...und der hat<br />

das Bier ganz gerne mit...“<br />

Auffallend ist hier, dass offensichtlich den Anderen die Schuld dafür gegeben wird, dass er<br />

selbst wieder angefangen hat zu trinken. Fast, <strong>als</strong> wenn er ein Alibi bräuchte, zählt er neben<br />

der Frau die beiden weiteren Personen auch noch dazu. Ferner spricht er davon, dass die<br />

„Probleme angefangen haben“. Der Autor der Arbeit versteht dies <strong>als</strong> eine neue Stufe des<br />

Konsums oder <strong>als</strong> Verharmlosung des bereits zurückliegenden Trinkens.<br />

In der Folge hört er mit der Fernfahrerei auf und arbeitet auf dem Bau. (vgl. ebd., 2) Vielleicht<br />

auch mit der Einsicht, dass es nun wirklich zu gefährlich ist, einen LKW im Bewusstsein zu<br />

fahren, dass er ohnehin weitertrinken wird.<br />

Es folgt nun wieder eine extreme Steigerung der Konsummenge, zuerst in Form von Bier und<br />

dann in Form von Schnaps, außerdem beginnt er nun auch mit morgendlichem Trinken. (vgl.<br />

ebd., 2)<br />

Im weiteren Biographieverlauf wechselt er dennoch wieder zu den Fernfahrern. Diesmal mit<br />

der Angabe eines Grundes: die Baufirma hatte Konkurs gemacht. (vgl. ebd., 2) Auch das hört<br />

sich wieder so an, <strong>als</strong> ob er den Beruf gar nicht wechseln wollte, <strong>als</strong> ob klar war, dass das<br />

nicht gutgehen würde. Es hört sich wie eine Entschuldigung an für das, was kommt. Und es<br />

kommt tatsächlich zum nächsten großen Unfall. Diesmal hat er Glück, dass ihm nicht viel<br />

passiert. Er erwähnt zweimal dieses Schlüsselereignis und verliert kurz den roten Faden:<br />

„...dann habe ich einen LKW-Unfall ich habe dann wieder in...da hat der...Konkurs<br />

gemacht...und dann habe ich wieder beim...in...angefangen im Fernverkehr und da war ich<br />

schon im Trinken drinnen und dann habe ja ich einen Unfall gehabt mit dem Lastwagen, da<br />

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