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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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(vgl. Soyka 1994) Meist geht die Erkrankung dem <strong>Alkoholismus</strong> zeitlich voraus. (vgl. Soyka<br />

1999, 476)<br />

Zu den Ursachen zählen neben einer Beeinflussung durch psychotische Symptome und<br />

affektive Veränderungen das Zugehörigkeitsgefühl zu einer bestimmten Subgruppe, der<br />

Wunsch, soziale Kontakte aufrecht zu erhalten oder zu knüpfen, oder die Suche nach einer<br />

anderen Identität. Schizophrene Patienten selbst gaben <strong>als</strong> Ursachen für ihren Alkoholkonsum<br />

Langeweile, Ängste, Schlafstörungen und Kontaktschwierigkeiten an. (vgl. Test et al. 1989)<br />

Therapeutisch steht bei Schizophrenen zunächst die Behandlung der Psychose im<br />

Vordergrund. (Soyka 1999, 477)<br />

Alkohol und Angsterkrankungen<br />

Alle Arten von Angststörungen sind mit den Lebenszeitdiagnosen von <strong>Alkoholismus</strong> oder<br />

anderen Substanzstörungen positiv assoziiert. (vgl. Maier et al. 1997 zit. n. Soyka 1999, 478)<br />

Besonders häufig kommt <strong>Alkoholismus</strong> bei Panikstörungen vor, seltener bei Phobien. (vgl.<br />

Regier et al. 1990)<br />

Als Erklärungsmodell wird häufig die so genannte Selbstbehandlungshypothese<br />

herangezogen. Diskutiert werden auch genetische und neurobiologsiche Ursachen. (vgl.<br />

Soyka 1999, 478)<br />

Powell et al. finden in einer Stichprobe 565 männlicher Alkoholabhängiger bei 10% eine<br />

phobische Störung, bei 13% Panikattacken und bei weiteren 12% eine Zwangsstörung. (vgl.<br />

Powell et al. 1982)<br />

Insges<strong>am</strong>t reichen die Prävalenzschätzungen von 1% bis 69%. (vgl. Jung 1996)<br />

Alkohol und Zwangserkrankungen<br />

Über <strong>Alkoholismus</strong> und Zwangsstörungen gibt es wenige Untersuchungen. In einer<br />

<strong>am</strong>erikanischen Studie zeigte sich eine hohe Komorbidität von Alkoholproblemen und<br />

Zwangssymptomen. 24,1% der Probanden mit der Diagnose einer Zwangsstörung wiesen<br />

an<strong>am</strong>nestisch Alkoholmissbrauch oder -abhängigkeit auf. (vgl. Karno et. al. 1988)<br />

Jedoch widersprechen sich die Untersuchungen hinsichtlich der Frage, ob der <strong>Alkoholismus</strong><br />

eine Folge der Zwangserkrankung ist, oder ob er schon vorher da war. (vgl. Soyka 1995, 131)<br />

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