29.01.2013 Aufrufe

Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Danach k<strong>am</strong> dann eine Zeit, in der er in München in einem Restaurant gearbeitet hat. Dort<br />

war Alkoholverbot und es fiel ihm leicht, keinen Alkohol zu trinken. (vgl. ebd., 2)<br />

Mit 18 Jahren wechselte er dann die Arbeitsstelle und ging auf ein großes Schiff. Dort war es<br />

üblich, Alkohol auch während des Dienstes zu trinken. (vgl. ebd., 2) Er machte wieder mit,<br />

was die anderen auch alle taten. So wie in seiner Lehre war er bei jenen dabei, die eine<br />

gewisse Trinknorm lebten. Zusätzlich ist die neue Lebenssituation zu erwähnen, auch<br />

Unsicherheiten charakterisierten ihn zu jener Zeit, er suchte quasi nach Orientierung und Halt,<br />

vielleicht auch nach Vorbildern. Schließlich war seine Strategie wieder jene sich anzupassen<br />

und das mitzumachen, was die anderen auch alle taten: Arbeiten und trinken. Somit steigerte<br />

sich sein Konsum: „...nach dem Restaurant bin ich dann aufs Schiff und von da an ging es<br />

bergauf mit dem Alkohol...weil da war es gang und gäbe, sowie ich angekommen bin musste<br />

man das ganze Schiff putzen und herrichten und und vorbereiten...und da ist während der<br />

Arbeit und nach der Arbeit so richtig kernig losgegangen, ich war d<strong>am</strong><strong>als</strong> achtzehn Jahre<br />

alt!...ich das war für mich totales Neuland da...ja nun...man gewöhnt sich daran...das dauert<br />

eine Woche dauert zwei Wochen dauert einen Monat...das geht so: dahin dann wird es zur<br />

Gewohnheit...ja das war insges<strong>am</strong>t der große Einstieg zum Alkohol.“ (ebd., 2)<br />

Danach k<strong>am</strong> die Bundeswehrzeit. Seine gelernte Strategie, sich anzupassen, hilft ihm auch<br />

hier wieder, sich zurechtzufinden. „...ja wenn man bei der Bundeswehr ist dann muss man ja<br />

das gehört dazu!´ und so habe ich natürlich wieder gleich dazugehört!“ (ebd., 2)<br />

Der Konsum steigert sich weiter, immer öfter trinkt Herr O. jetzt auch schon vormittags. (vgl.<br />

ebd., 2) Nach der Bundeswehr kommt er auf die MS Europa, auf der er wiederum alte<br />

Arbeitskollegen trifft, mit denen er wieder so verfährt wie zuvor und sogar noch exzessiver:<br />

„...ja und dann bin ich in den Strudel hineingekommen das ist wenn ich so richtig überlege<br />

das war dann schon fürchterlich:...man will es erst einmal gar nicht wahrhaben:...aber jetzt die<br />

Zeit wo ich hier bin in *Waldbüttelbrunn:...und darüber nachdenke...war es<br />

schon...schlimm:...“(ebd., 3)<br />

Danach kehrte er wieder nach Hause zu seinen Eltern und Geschwistern zurück und hat aber<br />

weitergetrunken. (vgl. ebd. 3) Im Anschluss eröffnet er eine Pilsbar: „...dann habe ich mich<br />

selbstständig gemacht eine Pilsbar aufgemacht in *Würzburg das ist in der Nähe von<br />

457

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!