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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Kolon und Rektum<br />

Chronischer <strong>Alkoholismus</strong> erhöht sehr wahrscheinlich das Risiko für die Entwicklung<br />

kolorektaler Karzinome. Als gesicherter Zus<strong>am</strong>menhang gilt das Rektumkarzinom. (vgl. Bode<br />

& Bode 1999, 198)<br />

Nach Resorption im oberen Gastrointestinaltrakt gelangt der Alkohol über das Blut in das<br />

Kolon. Die Mukosa ist dadurch Alkoholkonzentrationen ausgesetzt, die mit der<br />

Blutalkoholkonzentration identisch ist. (vgl. Simanowski & Seitz 2000, 337)<br />

Dies wirkt sich auf die Motilität und Sekretion des Dickdarms aus. Dieser Bereich des Darms<br />

ist mit vielen Mikroorganismen besiedelt. Alkohol wird von den Bakterien verstoffwechselt,<br />

wodurch Azetaldehyd gebildet wird. (vgl. ebd.) Azetaldehyd besitzt vermutlich wegen seiner<br />

Toxizität einen Einfluss auf die alkoholassoziierte Karzinogenese im Rektum. (vgl. ebd.)<br />

Klinisch wird ein Rektumkarzinom vor allem durch okkulten Blut im Stuhl auffällig.(vgl.<br />

Bode & Bode 1999, 198)<br />

Alkohol und die Motilität des Magen-Darm-Traktes<br />

„Chronische Alkoholwirkungen auf Motorfunktionen des Verdauungstraktes sind schlecht<br />

dokumentiert und entsprechen im wesentlichen denjenigen nach akuter Alkoholgabe.“ (Ohe et<br />

al. 1999, 201) Akuter Alkoholgenuss bewirkt Störungen der Ösophaguskontraktion, eine<br />

Herabsetzung des Drucks im unteren Ösophagussphinkter, eine verzögerte Magenentleerung<br />

und eine Zunahme der Dünndarmkontraktion. Dies kann bereits nach einem einmaligen<br />

Alkoholexzess zu Symptomen wie Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen und<br />

Oberbauchschmerzen führen.(vgl. ebd.) Diese Wirkungsmechanismen sind reversibel. (vgl.<br />

ebd.)<br />

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