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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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seltene Krankheitsbild des Pseudo-Cushing-Syndroms beschrieben werden mit Symptomen<br />

wie Vollmondgesicht, Büffelnacken, St<strong>am</strong>mfettsucht, Hypertonie. (vgl. ebd.)<br />

Ein weiteres wichtiges Mineralkortikoid der Nebennierenrinde ist das Aldosteron, das durch<br />

den Renin-Angiotensin-Aldosteron-Mechanismus zur Blutdruckregulation beiträgt. (vgl.<br />

Menche & Schäffler 1999, 244)<br />

Der akute, aber vor allem der <strong>chronisch</strong>e Alkoholmissbrauch kann durch die Aktivierung des<br />

Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems <strong>als</strong> auch durch die Freisetzung der Katechol<strong>am</strong>ine zu<br />

einer arteriellen Hypertonie führen. (vgl. Henning & Ziegler 1999, 374)<br />

Auch der Kaliumhaushalt wird durch die gestörten Nebennierenfunktionen beeinträchtigt. Es<br />

kommt zur Hypokaliämie, was sich in Symptomen wie Schwächegefühl, Muskelschmerzen<br />

und Herzrhythmusstörungen äußert. (vgl. ebd.)<br />

Wirkung auf das antidiuretische Hormon<br />

Im Hypophysenhinterlappen wird das Adiuretin gebildet. Es wird auch ADH =<br />

antidiuretisches Hormon (gegen den Harndurchfluss gerichtetes) Hormon oder Vasopressin<br />

genannt und ist entscheidend an der Regulierung des osmotischen Drucks und des<br />

Flüssigkeitsvolumens im Körper beteiligt. (vgl. Menche & Schäffler 1999, 238)<br />

Alkohol bewirkt eine Erhöhung der renalen Absorption von Wasser, was zu einer<br />

Dysregulation des Blutdrucks führt. (vgl. Colantoni et al. 2000, 468) Akuter Alkoholkonsum<br />

hat einen direkt hemmenden Effekt auf die ADH-Sekretion im Hypothal<strong>am</strong>us, was zu einer<br />

Steigerung des Urinoutputs führt. (vgl. Eggelton 1942)<br />

Bei <strong>chronisch</strong>em Alkoholabusus kann man von einer vermehrten ADH-Ausschüttung<br />

ausgehen, was zu einer Ausdehnung des extrazellulären Volumens führt. (vgl. Sereny et al.<br />

1966)<br />

Wirkung auf das endokrine Pankreas<br />

Alkohol ist einer der häufigsten Gründe für eine Hypoglykämie. (vgl. Colantoni et al. 2000,<br />

471) Bei Nicht-Diabetikern kann sich eine Hypoglykämie 6 bis 8 Stunden nach mäßigem bis<br />

schwerem Alkoholkonsum entwickeln, insbesondere bei unzureichender Nahrungszufuhr ein<br />

bis zwei Tage vorher. (vgl. Binder & Bendtson 1992)<br />

Der <strong>chronisch</strong>e alkoholkranke Patient ist hier einem besonderen Risiko ausgesetzt, da die<br />

gestörte Leberfunktion zur Reduzierung der Glykogenspeicher führt und somit die Reserven<br />

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