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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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1. Aushandlungsphase<br />

2. Haupterzählung<br />

3. Nachfrageteil (vgl. Glinka 1998, 13-15)<br />

In der Aushandlungsphase handelt der Forscher mit dem Informanten die „endgültige<br />

Erzählthematik“ aus. (ebd.)<br />

Doch der erste Schritt ist natürlich die Kontaktaufnahme. Auch sie gehört in diese Phase. So<br />

muss in einem ersten Gespräch über das Forschungsprojekt aufgeklärt werden. (vgl. ebd. 130)<br />

Dem potentiellen Informanten muss <strong>als</strong>o genau erläutert werden was, wann was wie auf ihn<br />

zukommt. Es muss ihm klar sein, dass er seine Lebensgeschichte erzählen soll. Nach<br />

Möglichkeit sollte man ihn davon überzeugen, dass der Erfolg des Vorhabens von ihm<br />

abhängt. (vgl. ebd.)<br />

Darüber hinaus muss klargestellt werden, dass das Interview unter Ausschluss der<br />

Öffentlichkeit stattfindet, und dass bei der späteren Datenanalyse die Anonymität gesichert<br />

ist, d. h. alle Angaben zu Personen und Ortschaften werden maskiert wiedergegeben. Ziel<br />

muss es sein, eine Vertrauensbasis zu schaffen.<br />

Außerdem wird die Rollenverteilung während des Interviews festgelegt. (vgl. ebd.,15) Es<br />

sollte so sein, dass dem Informanten das „uneingeschränkte Rederecht bis zum Abschluss<br />

seiner Geschichte übertragen wird“, während der Forscher die „Rolle des aufmerks<strong>am</strong>en<br />

Zuhörers einnimmt“.(ebd.)<br />

Diese Phase endet mit einer „Ratifizierung seitens des Informanten“, und zwar hinsichtlich<br />

des Verfahrens <strong>als</strong> auch im Hinblick auf das Handlungsschema „Erzählen“. (ebd.,12)<br />

In der Haupterzählphase ist die Hauptaufgabe des Interviewers das aufmerks<strong>am</strong>e Zuhören.<br />

(vgl. ebd., 13) Ansonsten redet der Informant so lange, bis er von selbst diesen Erzählpart<br />

beendet hat. (vgl. ebd. 14)<br />

Mit der ersten Interviewfrage wird ein sog. „Erzählstimulus“ gesetzt. (vgl. ebd. 132) Nach<br />

Glinka entscheidet diese Einstiegsfrage über den weiteren Verlauf des ges<strong>am</strong>ten Interviews.<br />

Durch eine geschickte Fragestellung wird der potentielle Erzähler vieles von selbst über sich<br />

preisgeben. Dies erfüllt den eigentlichen Sinn eines Stehgreifinterviews.<br />

Erst im Nachfrageteil schaltet sich der Forscher wieder <strong>als</strong> leitende Figur ein. Zunächst wird<br />

er versuchen das „Erzählpotential des Informanten weiter auszuschöpfen.“(ebd. 14). Dazu<br />

vertieft er einige Aspekte und schließt durch Verständnisfragen Lücken im Erzählablauf.<br />

(vgl.ebd.) Danach sollte der „Interviewer beim Informanten weiterhin das<br />

Argumentationsschema reaktivieren.“(ebd.,17) Deshalb richtet er den Nachfragefokus<br />

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