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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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wie G<strong>am</strong>ma-GT und MCV enthalten. (vgl. ebd. 117) Ein anderer Par<strong>am</strong>eter ist der Trait-<br />

Marker. Er enthält vererbbare Indikatoren für die Disposition einer Erkrankung mit<br />

Merkmalen, die das ganze Leben vorhanden sind, wie zum <strong>Beispiel</strong> Dop<strong>am</strong>inrezeptorgene<br />

oder ALD2 und 3. (vgl. ebd.) Ein weiterer Marker ist der Assoziationsmarker, der Merkmale<br />

beinhaltet, die bei Alkoholikern häufiger <strong>als</strong> bei Gesunden beobachtet werden, wie z.B.<br />

bestimmte Blutgruppen. (vgl. ebd.)<br />

Die Erkenntnisse aus der genetischen Forschung haben auch zum Postulat von bestimmten<br />

Persönlichkeitsmerkmalen geführt, die für eine Abhängigkeitsentwicklung verantwortlich<br />

gemacht werden.<br />

Psychische Disposition<br />

In einigen Untersuchungen wurde versucht, Zus<strong>am</strong>menhänge zwischen<br />

Persönlichkeitsmerkmalen und <strong>Alkoholismus</strong> zu eruieren.<br />

So nennt Jones in einer Studie prämorbide Persönlichkeitsmerkmale, die bei<br />

Alkoholabhängigen häufig gefunden werden. Dazu gehört ein Mangel an Selbstkontrolle und<br />

Selbstwertgefühl, eine gesteigerte Impulsivität und Aggressivität, unkonventionelle<br />

Verhaltensmuster, dissoziale und soziopathische Züge, Neigung zu hypomanischen (leichte<br />

manische Erregung) und depressiven Verstimmungen, sowie Hyperaktivität. (vgl. Jones 1968,<br />

68)<br />

Es gibt wohl einen Zus<strong>am</strong>menhang zwischen <strong>Alkoholismus</strong> und Hyperaktivität in der<br />

Kindheit. (Goodwin et al. 1975)<br />

In einer weiteren Studie über Temper<strong>am</strong>ente werden disponierende Faktoren für eine<br />

Alkoholabhängigkeit zus<strong>am</strong>mengefasst: Erhöhtes Aktivitätsniveau, verstärkte Emotionalität,<br />

mangelnde Soziabilität, geringe Aufmerks<strong>am</strong>keitsspanne, verlangs<strong>am</strong>te Rückkehr zur<br />

entspannten Ausgangslage (‚soothability‘). (vgl. Tarter & Edwards 1987)<br />

In einem Modell von Cloninger spielen auch Eigenschaften wie ‚sensation‘, ‚novelty<br />

seeking‘, ‚reward dependence‘ und ‚harm avoidance‘ eine Rolle für die Entwicklung von<br />

<strong>Alkoholismus</strong>. (vgl. Cloninger 1987, 50)<br />

Cloninger hat schwedische Adoptivkinder und deren biologische und adoptierten Eltern<br />

untersucht und hat dabei zwei Typen von Alkoholikern beschrieben. (vgl. Cloninger et al.<br />

1981)<br />

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