29.01.2013 Aufrufe

Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Akute und Chronische Mukosaschädigung<br />

Bei Patienten mit kürzlich erfolgtem Alkoholexzess wurden erosive oder andere entzündliche<br />

Veränderungen im Bulbus (kurzer erster Abschnitt des Duodenums) und absteigenden<br />

Duodenum gefunden. (vgl. ebd. 194) Bei <strong>chronisch</strong>em Alkoholabusus wurden nur bei einem<br />

Teil der Studien deutliche morphologische Änderungen der Mukosa nachgewiesen. (vgl. ebd.,<br />

195)<br />

Die Folge ist eine deutliche Permeabilitätssteigerung für großmolekulare Substanzen.<br />

Dadurch kommt es zu einer gesteigerten Translokation von Endotoxinen und anderen Toxinen<br />

in das Gefäßsystem des Pfortaderkreislaufs oder in Lymphgefäße und d<strong>am</strong>it zum Auftreten<br />

einer Endotoxinämie. (vgl. ebd. 198) Darunter ist ein Einstrom von Membranbestandteilen<br />

gr<strong>am</strong>negativer Bakterien aus dem Darm ins Blut zu verstehen, was vereinzelt z.B. auch zu<br />

Nekrosenbildung <strong>am</strong> Herzmuskel führen kann. (vgl. Pschrymbel 1994)<br />

Somit können Mukosaschädigungen eine wichtige Ursache für die Entwicklung<br />

alkoholinduzierter Lebererkrankungen und anderer Organschäden sein. (vgl. Bode & Bode<br />

1999, 198)<br />

Bakterielle Fehlbesiedlung<br />

Durch <strong>chronisch</strong>en Alkoholabusus kommt es zu einer nachweisbaren bakteriellen<br />

Fehlbesiedlung im oberen Dünndarm. (vgl. ebd.) Dies ist wahrscheinlich eine Ursache für die<br />

Neigung zu Meteorismus und anderen Abdominalbeschwerden. Es ist vermutlich auch so,<br />

dass dies zu den Absorptionsstörungen und den Mukosaschäden beiträgt und natürlich die<br />

oben beschriebene gesteigerte Translokation von Toxinen verstärkt. (vgl. ebd.)<br />

149

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!