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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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8.5.6 Frontalhirnatrophien<br />

Anatomie und Normalfunktion des Frontalhirns:<br />

Weitere hirnorganische Beeinträchtigungen findet man im Bereich des Frontalhirns, wie<br />

weiter oben bereits ausführlich beschrieben wurde. Die Folge sind relativ spezifische<br />

Störungen, die in diesem Abschnitt ausführlich beschrieben werden, da sie vor allem bei<br />

<strong>chronisch</strong> mehrfachbeeinträchtigten Abhängigen häufig vorkommen.<br />

Eine anatomische Klassifikation ist nach funktionellen Gesichtspunkten möglich: Demnach<br />

kann der frontale Kortex eingeteilt werden in ein primäres motorisches Areal, ein<br />

prämotorisches und ein präfrontales Areal. Der präfrontale Kortex lässt sich weiter in eine<br />

basale-mediale, eine dorsolaterale, eine mesiale und eine orbitale Region unterteilen. (vgl.<br />

Koch 1994, 15)<br />

Verbindungen zu anderen kortikalen Arealen werden von Fuster zus<strong>am</strong>mengefasst:<br />

• Efferenzen zum Thal<strong>am</strong>us<br />

• Zu kortikalen bzw. subkortikalen limbischen Formationen<br />

• Zu neokortikalen sensorischen Anteilen<br />

• Zu den Basalganglien bzw. anderen subkortikalen Strukturen, die mit der<br />

Bewegungskontrolle befasst sind. (Fuster 1980 z.n. Koch 1994)<br />

Somit ist das Frontalhirn an willentlichen Bewegungsabläufen beteiligt, vor allem an der<br />

Feinabstimmung motorischer Akte. (vgl. Koch 1994, 20/21). Auf verschiedenen Ebenen spielt<br />

der präfrontale Kortex eine Rolle bei der Steuerung von Bewegungsabläufen. Die<br />

Feinmotorik der Hände, der Finger, die Gesichtsmotorik und Augenbewegungen werden<br />

beeinflusst. (vgl. Kolb & Whisshaw 1990, 467)<br />

Des Weiteren spielt es bei visuellen Wahrnehmungsfunktionen eine wichtige Rolle, speziell<br />

beim visuellen Suchen und bei visuell-räumlichen Funktionen.<br />

Insges<strong>am</strong>t werden dem Frontalhirn die höchsten Funktionen des Denkens zugeschrieben.<br />

Dazu gehören die Kontrolle und die Organisation des sozialen und ethischen Verhaltens<br />

sowie die Fähigkeit, intellektuelle Zus<strong>am</strong>menhänge zu erkennen. (vgl. Kolb & Wisshas 1990,<br />

463) Dabei übt der präfrontale Kortex eine erlernte und willentliche Kontrolle über die<br />

angeborenen Antriebsstrukturen des limbischen Systems aus. (vgl. Sinz 1978, 118) Der<br />

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