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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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getrunken worden wäre“, so entsteht, wie oben beschrieben, eine sehr selbstabwertende,<br />

schuldhafte und negative Haltung gegenüber dem eigenen Lebenslauf. Dennoch werden im<br />

Erzählvorgang viele negative <strong>Ereignis</strong>se erinnert und dadurch liegt nahe, dass zumindest ein<br />

Teil der Verschönungen, Ausblendungen oder Vertuschungen unangenehmer Geschehnisse<br />

ein bewusster Selektionsvorgang ist. Vermutlich wird aber ein großer Teil auch unbewusst<br />

verdrängt, weil die negativen Erfahrungen beispielsweise zu schmerzhaft wären.<br />

Dies könnte auch erklären, warum einige Klienten nur ganz kurz erzählen und kaum etwas<br />

von sich preisgeben. Und es könnte auch ein plausible Erklärung dafür sein, dass so wenig<br />

explizite Aussagen über die Krankheit getroffen worden sind.<br />

Eine weitere Erkenntnis sind die <strong>am</strong>bivalenten Phasen, der K<strong>am</strong>pf mit dem Aufhören, der in<br />

vielen Interviews beschrieben wird (vgl. Interpretation Interview A, C, D, F, H, J, K, L, O, P)<br />

Er zeigt, dass immer wieder ein Bewusstsein und/oder eine Bestrebung da war, dem „Elend<br />

des Trinkerteufelskreislaufes“, dieser „Anhäufung von Unglück“ zu entkommen und dieses<br />

beenden zu wollen. Jedoch war das Suchtverlangen meist größer.<br />

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