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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Dabei sind vor allem zwei Enzymsysteme von entscheidender Bedeutung:<br />

• Die Alkoholdehydrogenase (ADH), die im Zytosol (Zellwasser) lokalisiert ist. (vgl.<br />

Van Haaren & Hendriks 1999, 100) Von diesem Enzym sind bis zu 20 Isoenzyme<br />

bekannt, die genetisch determiniert sind. (vgl. Feuerlein 1998, 30)<br />

• Das mikrosomale ethanoloxidierende System (MEOS), das im endoplasmatischen<br />

Retikulum lokalisiert ist. (vgl. Van Haaren & Hendriks 1999, 100) Dieses<br />

Enzymsystem wird jedoch erst eingeschaltet, wenn der Blutalkohol eines Menschen<br />

längere Zeit über 0,5 Promille liegt. (vgl. Lindenmeyer 2001, 45) Dabei wird das<br />

Isoenzym Cytochrom P450 IIE1 induziert, das dann verstärkt <strong>am</strong> Alkoholabbau<br />

beteiligt ist. (vgl. Van Haaren & Hendriks 1999, 102)<br />

Alkohol wird mit Hilfe der ADH zu Acetaldehyd oxidiert. Mit dem Enzym<br />

Azetaldehyddehydrogenase (ALDH) wird das Acetaldehyd zu Acetat gespalten und im<br />

Tricarbonsäurezyklus zu Wasser (H2O) und Kohlendioxid (CO2) umgewandelt. (vgl.<br />

Feuerlein 1998, 29)<br />

„Flushing-Syndrom“<br />

Von ALDH gibt es in der Leber 4 unterschiedliche Isoenzyme. (vgl. Van Haaren & Hendriks<br />

1999, 103) Bei 30% bis 50% der Asiaten ist das ALDH2 inaktiv. Dies führt zu einer erhöhten<br />

Konzentration des Acetaldehyds im Blut. Die Symptome sind Gesichtsrötung, kardiale<br />

Arhyhthmie, Kopfschmerz und Erbrechen. (vgl. Adachi & Mizoi 1983, 103)<br />

Eine ähnliche Wirkung hat das Disulfir<strong>am</strong> (Antabus). (vgl. Van Haaren & Hendriks 1999, 103<br />

- siehe Abschnitt über alkoholsensibilisierende Medik<strong>am</strong>ente)<br />

Unangenehme Nebenwirkungen<br />

Wenn nun das Wirkungsmaximum des Alkohols erreicht ist und der Alkoholabbau beginnt,<br />

dann kommt es nach einer angenehmen Hauptwirkung zu unangenehmen Nebenwirkungen.<br />

Dabei bildet Acetaldehyd zus<strong>am</strong>men mit den Catechol<strong>am</strong>inen Noradrenalin und Dop<strong>am</strong>in<br />

morphinähnliche Substanzen: Tetrahydroisochinoline (TIQ), S<strong>als</strong>olinol und<br />

Tetrahydropapaverolin (THP). Außerdem reagieren Serotonin, Trypt<strong>am</strong>in mit Acetaldehyd zu<br />

β-Carbolinen. (vgl. Feuerlein et al. 1998, 31) Vor allem TIQ und vermutlich auch die β-<br />

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