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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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sind offensichtlich noch nicht so gravierend, dass er zur Einsicht kommt, etwas ändern zu<br />

müssen. Dies ändert sich jedoch, <strong>als</strong> er ein Delirium tremens erlebt, worauf er von seiner<br />

Mutter ins Krankenhaus gebracht wird.<br />

„...bis ich dann ein Ding gehabt habe wie nennt man das?...ein Delir Delir gehabt weil man da<br />

ja Geschäft; <strong>als</strong>o ich habe Wahnvorstellungen gehabt Leute gesehen und <strong>als</strong>o schlimm da hat<br />

meine Mutter mich gleich zum Doktor nach / das ist fünf Kilometer weit von uns entfernt und<br />

der hat dann gleich gesagt `nach *Rottenbauer!´...und da haben sie mich dann ja zum Entzug<br />

und nach dem Entzug bin ich dann gleich nach *Neustadt Aisch zur Reha da war ich vier<br />

Monate, habe ich auch gut durchgehalten, mich hat es auch nicht nach Alkohol hingezogen<br />

...“(ebd., 5)<br />

Er macht <strong>als</strong>o seine erste Therapie, verwirklicht aber danach seine Vorsätze nicht, sich einen<br />

festen Job zu suchen und fängt wieder mit dem Trinken an. Er hilft wohl zu Hause etwas mit<br />

und ist ganz zufrieden mit der Situation: „...da hat es mir gefallen...ich musste nicht so recht<br />

viel was ich da; das ist für sein: Geschäft rausgeschmissen haben sie mich auch nicht:<br />

und...zugeschaut haben sie nur beim Trinken; es ging dann wieder von vorne los...“(ebd., 5)<br />

Nach zwei Jahren ist er jedoch selbst zum Arzt gegangen und begann erneut eine Therapie.<br />

Warum erfährt man nicht, vermutlich haben die Angehörigen doch nicht ganz einfach so<br />

zugesehen.<br />

Er wird aber wieder rückfällig und verfällt in die alten Suchtstrukturen. Vermutlich hat das<br />

die Situation zu Hause zugespitzt, und er hat vermehrt Probleme bekommen, denn er erzählt:<br />

„...und da habe ich gesagt `ich muss jetzt da bleiben ich brauche jetzt den Entzug ich halte es<br />

daheim nicht aus ich will hinterher eine Therapie und wenn es die letzte ist und dann will ich<br />

auch nicht mehr nach Hause sondern ich muss dann weg!´...“ (ebd., 5)<br />

Die Angehörigen waren somit nicht mehr einverstanden mit seinem Trinkerdasein, das er<br />

vermutlich in dieser Art und Weise gerne weitergeführt hätte.<br />

Und schließlich geht er zu einer weiteren Therapie, jedoch nach dem Motto „Hauptsache ich<br />

bin weg: und jetzt bin ich da!“ (ebd., 6)<br />

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