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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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• Brustkrebs (vgl. Teschke 1999, 361)<br />

Keine gesicherten Beziehungen bestehen zwischen <strong>Alkoholismus</strong> und bösartigen Tumoren<br />

von Magen, Dünndarm, Pankreas, Lunge, Schilddrüse, Haut, Prostata und Harnblase. (vgl.<br />

ebd.)<br />

Rauchen: Bei zahlreichen Tumoren wirkt Rauchen potenzierend <strong>als</strong> Risikofaktor für die<br />

Krebsentstehung. (vgl. ebd.)<br />

Alkohol selbst ist nicht karzinogen, auf Grund seiner einfachen chemischen Struktur und einer<br />

fehlenden kovalenten Bindungsmöglichkeit an DNS. (vgl. ebd., 361) Jedoch führt die<br />

Verstoffwechselung von Alkohol zu toxischen Substanzen. Hier spielen vor allem das<br />

Azetaldehyd und freie Radikale eine entscheidende Rolle. (vgl. Homann 2000, 397) Diese<br />

hoch toxischen Substanzen werden an verschiedene Zellbestandteile gebunden, insbesondere<br />

an die DNS. „Azetaldehyd interferiert und hemmt die DNS-Reparatur und vermindert die<br />

Methylierung der Cytosinbasen innerhalb der DNS. Es bindet außerdem Glutathion, ein<br />

wichtiges Peptid der Zelle für Zellentgiftungsprozesse. Des Weiteren führt es zu chromosalen<br />

Schädigungen und induziert Zellschäden mit einer nachfolgenden überschießenden<br />

Zellregeneration.“ (ebd.)<br />

Ferner spielen weitere Prokarzinogene (werden durch Verstoffwechselung zu Karzinogenen),<br />

Karzinogene, die ebenfalls die DNS beeinflussen können, eine Rolle. (vgl. Teschke 1999,<br />

361) Diese werden von außen mittels Tabakgebrauch, Nahrungsmitteln und alkoholischen<br />

Getränken zugeführt. (vgl. ebd.) Weitere krebserzeugende Einflussfaktoren sind<br />

alkoholbedingte Enzyminduktionen, Mangelernährung, Virusinfektionen und<br />

Beeinträchtigungen des Immunsystems. (vgl. ebd.) Ein wichtiges Enzym ist zum <strong>Beispiel</strong> das<br />

Cytochrom P-450 2E1, das beim Abbau von Alkohol über das mikrosmale<br />

enthanoloxidierende System MEOS in der Leber mitwirkt und vermehrt toxische Radikale<br />

bildet. (vgl. Homann 2000, 406)<br />

Des Weiteren ist anzunehmen, dass die Schleimhautschäden durch den Alkoholkonsum eine<br />

gesteigerte Aufnahme von karzinogenen Substanzen bewirken können, wodurch die<br />

Tumorentstehung an bestimmten Stellen begünstigt werden kann. (vgl. Teschke 1999, 361)<br />

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