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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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seinen Willen er wollte auch hier schon nach kurzer Zeit gehen was völlig schiefgegangen<br />

wäre ohne sichere Wohnung und ohne Planung er braucht wirklich eine langfristige Therapie,<br />

im Moment muss er noch viel an sich arbeiten, um stabil zu werden. Vor allem habe ich den<br />

Eindruck er will innerlich gar nicht wirklich aufhören ihm hat das glaube ich auch gefallen ich<br />

erinnere mich dass ein Angehöriger erzählt hat dass er zuletzt immer gerne Wanderungen<br />

gemacht hat mit einem Rucksack voller Bier.“ (ebd., 1,2)<br />

Hier werden die Vermutungen bestätigt, dass Herr O. innerlich keine hohe Bereitschaft hat,<br />

abstinent leben zu wollen, weil ihm das Trinkerleben auch gefällt, und dass es wegen vieler<br />

leerer Versprechungen zu Auseinandersetzungen mit den Angehörigen gekommen ist.<br />

Herr O. stellt dies in seinen eigenen Ausführungen anders dar. Es hört sich da an, <strong>als</strong> ob ein<br />

gutes Verhältnis besteht und alle an seiner Genesung interessiert sind. Er bitte um Mithilfe.<br />

Jedoch erscheint seine Darstellung mit diesen Informationen in einem anderen Licht. Er<br />

blendet diese Differenzen aus und stellt sich <strong>als</strong> armen Kranken hin, dem geholfen werden<br />

muss. Ja er verlangt regelrecht Hilfe. (siehe oben)<br />

In Bezug auf die Beeinträchtigungen fallen dem Therapeuten kognitive Defizite ein, in Bezug<br />

auf die Flexibilität des Denkens und Einbußen in der Leistungsfähigkeit bezüglich der<br />

Ausdauer: „...kognitiven Fähigkeiten sind zumindest nach den Testergebnissen noch im<br />

Normbereich <strong>als</strong>o was so Gedächtnis und Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit angeht<br />

die Flexibilität ist aber auch deutlich eingeschränkt vor allem konnten wir beobachten dass die<br />

Leistungsfähigkeit <strong>als</strong>o wenn er was längere Zeit machen muss deutlich reduziert ist er wird<br />

dann langs<strong>am</strong>er und stößt an seine Grenzen der Belastbarkeit.“ (Therapeuteninterview O, 2)<br />

Davon hat Herr O. in seinem Interview nichts erwähnt. Wahrscheinlich hat er diese Einsicht<br />

nicht.<br />

Des Weiteren fallen Unsicherheiten im Verhalten auf, die der Therapeut aber nicht sicher<br />

einordnen kann. (vgl. ebd., 2)<br />

Bezüglich der Veränderungen durch die Therapie sagt der Therapeut: „...<strong>als</strong>o spontan würde<br />

ich sagen nix! in der kurzen Zeit hat sich eigentlich noch nichts geändert <strong>als</strong>o dass er trocken<br />

war die ganze Zeit das ist natürlich super und sich gesundheitlich stabilisiert hat was ja auch<br />

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