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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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6.8 Theorieansätze aus entwicklungspsychologischer Perspektive<br />

Die entwicklungspsychologische Perspektive kann <strong>als</strong> eigener Ansatz verstanden werden, da<br />

er in die klassischen Theorieansätze nicht eingeordnet werden kann. Die Erkenntnisse dieses<br />

Ansatzes gehen aus verschiedenen größeren Längsschnittstudien zur Entwicklung des<br />

Drogenkonsums bei Jugendlichen hervor. Meist wird in den Untersuchungen nicht streng<br />

zwischen legalen und illegalen Suchtmitteln unterschieden. Man kann diese<br />

entwicklungspsychologische Perspektive auch <strong>als</strong> integrativen Ansatz verstehen, zumindest<br />

bezüglich psychologischer und sozialer Faktoren, wobei allerdings biologische Variablen<br />

manchmal ausgekl<strong>am</strong>mert werden. (vgl. Feuerlein et al. 1998, 101)<br />

Im Folgenden sollen zwei Ansätze vorgestellt werden.<br />

Jessor & Jessor haben eine psychosoziale Theorie des Problemverhaltens entwickelt. Das<br />

Modell enthält verschiedene Systeme mit Subsystemen:<br />

• Das Persönlichkeitssystem mit den Subsystemen Motivation-Anregung. Dazu zählen<br />

zum <strong>Beispiel</strong> das Streben nach Unabhängigkeit, persönliche Überzeugungen und<br />

internalisierte Kontrolle (vgl. Jessor & Jessor 1977,19,20,21)<br />

• Das Umweltsystem mit Freunden und F<strong>am</strong>ilie (vgl. ebd. 26)<br />

• Das Verhaltenssystem (Problemverhalten versus angepasstes Verhalten) (vgl. ebd., 32)<br />

Als Ergebnis dieser empirischen Studie stellte sich heraus, dass der Beginn des<br />

Drogenverhaltens bzw. die Anfälligkeit der Jugendlichen in Zus<strong>am</strong>menhang mit einer<br />

geringeren Wertschätzung der Leistung, einem größeren Ausmaß sozialer Kritik, einer<br />

größeren Toleranz gegenüber devianten Verhaltensweisen, weniger elterlicher Kontrolle und<br />

Unterstützung und einem im Vergleich zu nicht Abhängigen größeren Einfluss von Freunden<br />

steht. (vgl. ebd. 145 ff.)<br />

Ein weiterer Ansatz ist das Domain-Modell nach Huba und Bentler: Im Rahmen von<br />

Strukturgleichungsmodellen werden Variablen in verschiedene Einflussbereiche eingeordnet,<br />

die sich gegenseitig beeinflussen. (vgl. Huba & Bentler 1981, 151) Den vier Oberkategorien<br />

‚biologischen‘, ‚intrapersonalen‘, ‚interpersonalen‘ und ‚soziokulturellen‘ Faktoren werden<br />

verschiedene Unterfaktoren zugeordnet.<br />

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