29.01.2013 Aufrufe

Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Rolle sind häufig Anführer oder Meinungsführer, sie sind fürsorglich, können gut<br />

organisieren, sind tüchtig und zuverlässig. Die negative Seite der Heldenrolle zeigt<br />

sich in folgenden Verhaltensweisen: Der Held kann sich wenig entspannen, es kommt<br />

zu stressbedingten gesundheitlichen Schäden. Er reagiert leicht mit Panikreaktionen,<br />

wenn er nicht alles in einer Situation unter Kontrolle hat. Er entwickelt auch<br />

Schuldgefühle, wenn nicht alles in Ordnung ist und nach Plan läuft. (vgl.<br />

Wegscheider 1988, 112 – 123)<br />

• Rolle des schwarzen Schafes: In dieser Rolle findet sich oft das zweite Kind in der<br />

F<strong>am</strong>ilie. Es erlangt Aufmerks<strong>am</strong>keit vor allem durch negatives, unerwünschtes<br />

Verhalten. Im Vergleich zum Helden wird es <strong>als</strong> Versager eingeordnet. Es ist der<br />

Rebell in der F<strong>am</strong>ilie. Unter Umständen wird es auch gewalttätig, reagiert mit<br />

Ausbruchsversuchen, oder es entwickelt sich ein Drogenkonsum. (vgl. ebd. 124 –<br />

135)<br />

• Rolle des stillen Kindes: Das Kind verhält sich in der F<strong>am</strong>ilie wenig auffällig und<br />

wirkt eher apathisch. Es zieht sich von den anderen zurück und gilt <strong>als</strong><br />

einzelgängerisch. Das Grundgefühl des Kindes ist Eins<strong>am</strong>keit. (vgl. 136 – 146)<br />

• Rolle des Clowns: In diese Rolle schlüpft im Allgemeinen das jüngste Kind. Es fühlt<br />

sich darin oft alleine und hilflos. Durch Spaß und Stimmung sorgt es für Ablenkung<br />

in der F<strong>am</strong>ilie. Vor harten Auseinandersetzungen wird es in Schutz genommen und<br />

entwickelt deshalb das Gefühl der Bedeutungslosigkeit, weil es sich nicht ernst<br />

genommen fühlt.(vgl. ebd. 147 –160)<br />

• Die Rolle des Zuhelfers entspricht dem im Kapitel über Ursachen besprochenen Co-<br />

Abhängigkeitstyp. (siehe Kapitel über systemische Ursachen)<br />

In Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Kinder aus Alkoholikerf<strong>am</strong>ilien im<br />

Durchschnitt schlechtere Leistungen im kognitiven Bereich, bei motorischer Koordination<br />

und bei Wahrnehmungstests zeigten. (vgl. Wilson & Nagoshi 1978) Insges<strong>am</strong>t treten<br />

verschiedenste Störungen und Auffälligkeiten bei diesen Kindern häufiger auf, was nicht<br />

zuletzt zu einer Suchtproblematik führen kann. (siehe Kapitel über die Primärf<strong>am</strong>ilie)<br />

Weitere soziale Folgeschäden sind Straftaten unter unmittelbarem Alkoholeinfluss, wie z.B.<br />

provozierte Erregungs- und Enthemmungsdelikte wie Körperverletzung und Widerstand,<br />

Beleidigung, Sachbeschädigung und Sexualdelikte. Bei <strong>chronisch</strong>em <strong>Alkoholismus</strong> kommt es<br />

124

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!