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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Autonomie zugewiesen, seine Erlebnis- und Gestaltungsperspektive zu suchen, zu wählen und<br />

zu entfalten.”(Marotzki in Krüger & Marotzki 1999, 113 f)<br />

Dabei versteht sich das narrative Interview „...<strong>als</strong> geschehensnah, wenig methodisch gefiltert<br />

und vergleichsweise nicht-reaktiv...”(Spöring 1995, 168)<br />

Beim narrativen Interview geht es nicht um F<strong>als</strong>ifikation bzw. Verifikation, sondern um die<br />

Explikation der gewonnen „Daten“: Nicht die objektiv feststellbare Wahrheit, sondern die<br />

subjektiven Perzeptionsmuster der Probanden sollen rekonstruiert und expliziert werden. (vgl.<br />

Bernart & Krapp 1998, 33)<br />

In Bezug auf diese drei Phasen von Glinka lief die Befragung der Betroffenen, <strong>als</strong>o sowohl<br />

der Klienten <strong>als</strong> auch der Therapeuten, nach folgendem Schema ab:<br />

In Phase 1 kommt es zu einer Kontaktaufnahme, und der Betroffene wird über das<br />

Forschungsvorhaben und über die Anonymität des Verfahrens informiert. Die Vorinformation<br />

besteht darin, dass der Verfasser jeweils kurz erklärt, dass es bei dem Forschungsprojekt um<br />

das Leben mit dem <strong>Alkoholismus</strong> geht und er gerne ein Interview führen würde. Bei<br />

seinem/ihrem Einverständnis wird entweder sofort oder zu einem vereinbarten Zeitpunkt das<br />

Interview durchgeführt. Die Einverständniserklärung, die den Datenschutz bzw. die<br />

Anonymitätserklärung (siehe Anhang: Einwilligung und Datenschutz) mit beinhaltet, wird<br />

sofort unterschrieben. (Aushandlungsphase)<br />

Phase 2 wird derartig umgesetzt, dass ein Erzählstimulus gesetzt wird mit der ersten<br />

Interviewfrage (siehe unten). Die Befragten formulieren in möglichst ununterbrochener Art<br />

und Weise ihre Stegreiferzählung, wobei das Eingreifen des Interviewers zum <strong>Beispiel</strong> dann<br />

legitimiert erscheint, wenn etwas nicht verstanden oder völlig unklar formuliert wird<br />

(Haupterzählteil).<br />

In Phase 3 kommen zuerst Nachfragen zum Haupterzählteil und anschließend die vier<br />

Nachfragen (siehe unten). Auch hier erhält der Befragte wieder Gelegenheit zur freien<br />

Narration.<br />

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