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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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weiß das bis heute! nicht wie ich dorthin gekommen bin...<strong>als</strong>o mein Bruder hat eben<br />

gearbeitet und meine Schwägerin hat mich in der Wohnung gefunden aber ich kann mich an<br />

nichts erinnern, ist nichts!“ (ebd., 2,3)<br />

Vielleicht waren die Jahre bis dahin derartig durch den Alkohol geprägt, dass es sich nicht<br />

lohnt, davon zu berichten, es ist im Erleben des Betroffenen nicht wichtig, in dieser<br />

Lebenserzählung weitere <strong>Ereignis</strong>se hervorzuheben. Ein entscheidender Wendepunkt war<br />

dieser Zus<strong>am</strong>menbruch, den er nicht erinnern kann. Dies betont er mehrm<strong>als</strong>, <strong>als</strong> ob er es<br />

nicht fassen kann.<br />

Danach kommt er ins Krankenhaus und anschließend längere Zeit auf Therapie und von dort<br />

aus in eine betreute Wohngemeinschaft der Therapieeinrichtung, in der er sich bis heute<br />

befindet. (vgl. ebd., 3)<br />

Er betont, dass er seit 1995 keinen Rückfall gehabt hatte und auch nichts mehr trinken wolle.<br />

„...ich habe ziemlich viel erlebt...auch mit trinken und so und ich habe es auch bei anderen<br />

Leuten mitbekommen mein Kumpel den ich gut gekannt habe...aber ich will nichts mehr<br />

trinken ich habe null Bock, aber nein ich wenn ich wenn ich Leute sehe die in *Würzburg von<br />

mir aus im Café ihr Weizen trinken und einen Schnaps dazu oder einen Wein oder Sekt oder<br />

was...dann denke ich mir äh `lässt Du es Dir eben schmecken.´ weil mir hat es ja auch<br />

geschmeckt ja?...ich denke halt `lasst es Euch eben schmecken.´ solange sie da nicht<br />

umherrollen auf der Straße was weiß ich das ist ein...normal einmal wenn einer einmal <strong>am</strong><br />

Mittag ein Weizen trinkt zum Essen von mir aus im Wienerwald oder so etwas...das ist<br />

normal, bei mir ist es nicht bei einem geblieben...und gegessen habe ich fast überhaupt nichts,<br />

bloß eine Unterlage und der Rest Flüssigkeit!“(ebd., 3)<br />

Er erzählt nun aus der Gegenwart bzw. aus der jüngeren Vergangenheit, wie sich seine<br />

Einstellung zum Alkohol geändert hat und wie er heute mit Risikosituationen umgeht. Dabei<br />

vergleicht er sein Verhalten mit dem der Anderen und springt dann wieder zu sich, wie er es<br />

sonst gemacht hat. Er erzählt im Folgenden von seinen zusätzlichen Schwierigkeiten, die er<br />

durchs Rauchen bekommen hat, dass er deswegen zweimal <strong>am</strong> Fuß operiert worden ist und<br />

nun nicht mehr sonderlich weit laufen kann, aber auch, dass es ihm sonst körperlich ganz gut<br />

gehe. (vgl. ebd., 4) Dafür ist er offensichtlich dankbar, denn er erzählt weiter:<br />

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