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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Auffällig ist, dass er nicht von ‚ich‘ sondern von ‚man‘ spricht und sagt „irgendwann wird<br />

man wohl auf den Trichter kommen und wird sagen `<strong>als</strong>o jetzt ist aber wirklich einmal<br />

Ruhe!‘“ Des Weiteren ist das ein Hinweis auf seine innere Haltung, eigentlich gar nicht mit<br />

dem Trinken aufhören zu wollen.<br />

Seine Zukunftspläne hat er schon weiter oben dargestellt, er möchte weg von zu Hause und in<br />

einem neuen Umfeld eine Neuanfang starten. (vgl. ebd, 6,7)<br />

Die Fremdsicht:<br />

Bei der Lebens- und Krankheitsgeschichte sieht der Therapeut, dass vor allem die Zeit auf<br />

dem Schiff sehr entscheidend für die Suchtkarriere war: „...jedenfalls war in seinem Leben<br />

ganz entscheidend, dass er zweimal für längere Zeit auf einem Schiff gearbeitet hatte dort war<br />

es...wohl ein stückweit normal dass man schon während der Arbeitszeit getrunken hatte und<br />

vor allem auch in der Freizeit.“(Therapeuteninterview O, 1)<br />

Im weiteren Lebensverlauf erzählt er von den gescheiterten Versuchen, in der Gastronomie<br />

Fuß zu fassen. Auch die Eheprobleme werden erwähnt, sowie eine gewisse Gefühlslosigkeit<br />

im Erzählen über die Scheidung: „...schließlich ging dann die Ehe in die Brüche was er immer<br />

sehr nüchtern beschreibt.“(ebd., 1)<br />

Das Verhältnis zu seinem Sohn ist auch dem Therapeuten unklar: „...er hat auch einen Sohn<br />

aus der Ehe...allerdings habe ich da noch nicht so genau erkennen können ob da viel Kontakt<br />

besteht.“(ebd.) Der Therapeut erwähnt die beiden Vier-Monats-Therapien und den erneuten<br />

Rückfall. Dies hat sich in den letzten sieben Jahren abgespielt. (vgl. ebd., 1)<br />

Der Therapeut berichtet dann von Schwierigkeiten, die es mit den Angehörigen gegeben hat:<br />

„...die Angehörigen haben auch ziemlich die Schnauze voll von ewigen Versprechungen und<br />

irrealistischen Vorstellungen so nach dem Motto ‚und morgen höre ich auf und suche mir eine<br />

Arbeit.‘“ (ebd.)<br />

Der Therapeut glaubt, dass Herr O. extrem süchtig ist. „...und es gab gewaltigen Stress mit<br />

Brüdern und Schwestern. Die eine Schwester wurde ja auch Betreuerin, natürlich gegen<br />

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