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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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auf einmal gar keinen Kontakt mehr haben, hat gehofft dass...dass bloß: seine Kinder auch<br />

nicht mehr melden was für mich dann auch alles wieder ein bisschen undurchsichtig war, alles<br />

<strong>als</strong>o irgendwie alles recht verwirrend; seine Alkoholsucht beschreibt er jetzt wieder...es war<br />

einmal mehr es war einmal weniger, er sagt er hat Zeiten gehabt <strong>als</strong>o in denen er dann<br />

wirklich seinen Schnaps da getrunken hat...ich glaube er hat sogar einmal erzählt von einem<br />

Rausch in dem er um die 4,0 hatte...ja das zog sich halt so durch aber ich kann jetzt auch<br />

keine genauen Zahlen sagen.“(ebd., 1)<br />

Herr F. hat nach Meinung der Therapeutin vor allem Beeinträchtigungen im kognitiven<br />

Bereich:<br />

„...<strong>als</strong>o ganz starke kognitive Defizite, Merkfähigkeit ist absolut eingeschränkt, ich denke das<br />

ist so vordergründig!“(ebd., 1)<br />

Diese hirnorganischen Folgeerkrankungen werden aus den verwirrenden Darstellungen von<br />

Herrn F. klar ersichtlich. Ihm ist bewusst, dass er während der Trinkzeit teilweise die<br />

Orientierung verloren hat, dass jedoch weiterhin starke Beeinträchtigungen vorhanden sind,<br />

ist ihm nicht bewusst.<br />

Zu den Veränderungen durch die Therapie gehört vor allem ein Geborgenheitsgefühl, das er<br />

so noch nicht kannte:<br />

„...er sagt er hat sich noch nie so wohl gefühlt wie hier <strong>als</strong>o er hat gesagt er hat noch niem<strong>als</strong><br />

so eine so eine so einen beschützten Rahmen oder überhaupt so einen Rahmen...kennen lernen<br />

dürfen in dem er sich einfach fallen lassen darf in dem er...einfach geschützt und aufgehoben<br />

ist in dem einfach einmal für ihn gesorgt wird...<strong>als</strong>o er hat vorher immer so ein Kämpferleben<br />

gehabt musste sich überall durchbeißen und hier wird für ihn gesorgt und das ist für ihn<br />

unwahrscheinlich gut...“(ebd., 2)<br />

Bezüglich der Zukunft sagt die Therapeutin, dass er in der Einrichtung bleiben möchte, die er<br />

zum Zeitpunkt des Interviews bewohnt. Er selbst hat angegeben, dass er eines Tages wieder<br />

selbstständig leben möchte. Also kann man auch hier eine Überschätzung der<br />

Planungsfähigkeit und der Selbsteinschätzung vermuten:<br />

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