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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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„...durch die Therapie denke ich dass er einmal eine positive Lebenseinstellung...dadurch<br />

verändert hat er hat irgendwo wieder einen Blick für das Leben bekommen denke ich<br />

einmal...er hat etwas woran er arbeiten kann, er sieht sich sehr stabil: ich bin mir da<br />

gelegentlich nicht so sicher ich denke wenn er ein großes Problem zu bewältigen hat mit dem<br />

er alleine dasteht glaube ich...greift er wieder zum Alkohol <strong>als</strong>o so schätze ich ihn jetzt einmal<br />

ein! und ich sehe es immer wenn er ab und zu bei uns aufwartet da haut er wirklich wild um<br />

sich ob das wir sind oder seine Betreuer...mit Worten: und er ist sehr geladen und hat einen<br />

richtig roten Kopf bibbert richtig und ich denke...<strong>als</strong>o wir können ihn gut beruhigen<br />

dann...wenn man auf ihn einredet und ihn versucht ihm das klarzumachen im Moment<br />

vielleicht nicht aber das nächste Mal schaut es dann eben anders aus; aber ich denke <strong>als</strong>o<br />

wenn er jetzt so alleine auf sich gestellt wäre und das Problem bewältigen müsste ich weiß<br />

nicht ob er das dann so einfach packt, weil er will nach zu Hause mit seinen Eltern keinen<br />

Kontakt mehr haben ich denke da steht er alleine da und er hat ja Außenkontakte sehr wenig<br />

oder auch Arbeitskollegen in der Arbeit aber da ist es bei ihm eigentlich...fast schluss; <strong>als</strong>o ich<br />

denke geistig ist er <strong>als</strong>o kognitiv ist er sehr eingeschränkt durch den <strong>Alkoholismus</strong>.“<br />

Mithilfe dieser Aussagen weist die Therapeutin doch auf sehr deutliche Beeinträchtigungen<br />

im kognitiven Bereich hin, und es werden Überforderungstendenzen sichtbar, die aus der<br />

Erzählung von Person A. nicht erkennbar waren bzw. nur in des Autors Deutung vermutet<br />

worden waren. Womöglich hat Person A. doch so etwas wie ein Bewusstsein, das ihr klar<br />

macht, dass sie ohne Hilfe nicht mehr leben kann.<br />

Ferner möchte er offensichtlich keinen Kontakt zu den Eltern. Dies schließt jedoch den<br />

symbolischen Gehalt des Autors Deutung nicht aus.<br />

Was allerdings fraglich ist in Bezug auf seine Aussagen weiter oben, wenn er nämlich davon<br />

spricht, dass der Kontakt wieder langs<strong>am</strong> hergestellt wurde, ist, dass einerseits er den Kontakt<br />

abgebrochen hat und andererseits die Verwandtschaft, <strong>als</strong>o auch die Eltern, die ihn je gerettet<br />

haben, sich von ihm abgekapselt haben.<br />

Dies deutet darauf hin, dass die Beziehungen nicht ganz geklärt sind, dass es da Dinge gibt,<br />

die er nicht sehen oder einsehen will, vermutlich geht es um Schuld oder um Einsicht in die<br />

Dinge, die er ihnen gegenüber f<strong>als</strong>ch gemacht hat.<br />

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