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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Hinsichtlich der äußeren F<strong>am</strong>ilienstruktur, wie die Anzahl der Geschwister, der zeitliche<br />

Abstand der Geschwisterreihe und die Stellung in der Geschwisterfolge, kommen<br />

verschiedene Studien zu folgenden Ergebnissen:<br />

Man nimmt an, dass in größeren F<strong>am</strong>ilien die Eltern weniger unterstützendes Verhalten und<br />

weniger indirekte Kontrolle haben, aber mehr autoritäre Kontrolle den Kindern gegenüber<br />

entwickeln. Zucker konnte eine größere Häufigkeit von Alkoholikern in großen F<strong>am</strong>ilien<br />

feststellen. (vgl. Zucker 1976, 211 f.)<br />

Bezüglich der Geschwisterreihe konnte festgestellt werden, dass die Letztgeborenen im<br />

Vergleich zu allen übrigen Geschwistern häufiger Alkoholiker sind. (vgl. Blane & Barry<br />

1973) Dies ist unabhängig von der F<strong>am</strong>iliengröße. Allerdings findet sich auch ein Überwiegen<br />

der Letztgeborenen bei anderen psychiatrischen Patienten. (vgl. ebd.) Verschiedene<br />

Erklärungen für dieses Phänomen wurden diskutiert. Man nimmt an, dass die Schlussstellung<br />

in der Geschwisterreihe ein besonderes Verhältnis der Abhängigkeit von den Eltern mit sich<br />

bringt, in dem diese jüngsten Kinder der stärksten Verwöhnung und Bevormundung<br />

ausgesetzt sind. (vgl. ebd.)<br />

Peergroups, Freunde, Gruppierungen<br />

Unter ‚Peergroups‘ wird vor allem das Verhalten von gleichaltrigen Jugendlichen verstanden.<br />

In Untersuchungen hat sich gezeigt, dass dies der beste Prädiktor für den Konsum von<br />

Alkohol darstellt. (vgl. Dielman et al. 1991) In einer weiteren Untersuchung wurde<br />

nachgewiesen, dass die alkoholbezogenen Normen und Einstellungen der Peergroups einen<br />

signifikanten Zus<strong>am</strong>menhang mit dem Alkoholkonsum Jugendlicher aufwiesen. Der Einfluss<br />

von Peergroups erfolgt dabei auf drei Wegen:<br />

• Durch direkte Angebote von Alkohol<br />

• Indirekt durch den tatsächlichen Konsum gleichaltriger Freunde im Sinne eines<br />

Modelllernens<br />

• Durch die subjektive Vorstellung von der Höhe des Konsums der jeweiligen<br />

Peergroup (vgl. Grah<strong>am</strong> et al. 1991)<br />

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