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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Bei der erosiven Form kann es zu einer plötzlichen und kreislaufrelevanten Blutung kommen<br />

oder zu einem geringfügigem Blutverlust, der nur durch Teerstuhl oder durch die Entstehung<br />

einer leichten, asymptomatischen Anämie entdeckt werden kann. (vgl. ebd.) Die schmerzlose<br />

gastrale Blutung ist oftm<strong>als</strong> das einzige manifeste Symptom neben Blässe, Tachykardie und<br />

Hypotension <strong>als</strong> indirekte Hinweise. (vgl. ebd.)<br />

Bei einer Alkoholabstinenz heilen Magenschleimhautentzündungen in der Regel wieder aus.<br />

(vgl. Lindenmeyer 2001, 62)<br />

Chronisch-atrophische Gastritis<br />

Beim Menschen ist eine Assoziation zwischen <strong>chronisch</strong>em Alkoholkonsum und dem<br />

Auftreten einer <strong>chronisch</strong> atrophischen, diffusen Gastritis nicht nachgewiesen. (vgl. Chey<br />

1972)<br />

Es besteht jedoch eine Assoziation mit anderen Kofaktoren, wie der primären und sekundären<br />

Malnutrition (S<strong>am</strong>melbegriff für Fehl- und Mangelernährung), die bei fast allen<br />

alkoholkranken Menschen gesehen wird. (vgl. Suter et al. 1997)<br />

Ulcus duodeni und Ulcus ventriculi<br />

Sowohl in früheren <strong>als</strong> auch in neueren Untersuchungen kann keine Assoziation zwischen<br />

akutem bzw. <strong>chronisch</strong>em Alkoholkonsum und einer erhöhten Inzidenz peptischer Ulcera im<br />

Magen und Duodenum beschrieben werden. (vgl. Paffenbarger et al.1974; Johnsen et al.<br />

1994)<br />

Jedoch weisen Singer und Tyssen darauf hin, dass, obwohl die Mehrzahl der bisher<br />

vorliegenden Studien keine definitive Assoziation zwischen <strong>chronisch</strong>em Alkoholkonsum und<br />

einem erhöhten Risiko, an einem Ulcus ventriculi bzw. duodeni zu erkranken, zeigen konnten,<br />

doch noch einige Fragen zu klären sind. (vgl. Singer & Teyssen 1999, 182) In den<br />

prospektiven Langzeitstudien sollten auch folgende Par<strong>am</strong>eter beachtet werden:<br />

„...sozioökonomische Par<strong>am</strong>eter, die Art der konsumierten alkoholischen Getränke, ein<br />

gleichzeitiger Nikotin- und Medik<strong>am</strong>entenabusus, die täglich verzehrten Nahrungsmittel und<br />

eine mögliche Infektion mit dem Helicobacter pylori.“ (Singer & Teyssen 1999, 182)<br />

So ist z.B. der Nikotinkonsum ein gesicherter pathogenetischer Faktor in der Entstehung<br />

peptischer Ulcera. (vgl. Tovey 1994) Und die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass die<br />

meisten Patienten unserer Einrichtung starke Raucher waren und immer noch sind.<br />

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