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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Verantwortung:<br />

Hier geht es um die Übertragung von Verantwortung auf Personen oder Patienten mit dem<br />

Ziel, daran zu wachsen.<br />

(vgl. Clark 1977 zit. n. Steingass 2000, 16)<br />

Ein weiteres wichtiges Grundprinzip soziotherapeutischen Arbeitens ist das ‚lebendige<br />

Lernen‘ <strong>am</strong> ‚Hier und Jetzt‘. (vgl. Jones 1976) In den Einrichtungen wird versucht,<br />

‚Normalität‘ zu schaffen, um dadurch den Bewohnern eine Tagesstruktur, einen Alltag zu<br />

bieten, um dadurch über sich und andere zu erfahren, was möglich ist und was unmachbar ist.<br />

Dabei sind wichtige Prinzipien die Ressourcenorientierung, die Hervorhebung der gesunden<br />

Anteile der Betroffenen, die Förderung konkreter selbstwertsteigernder und<br />

selbstwertstabilisierender Bewältigungserfahrungen durch erfolgreiche handlungsorientierte<br />

Erledigung vorgegebener Aufgaben. (vgl. ebd., 17) Auf Grund der Krankheitsbilder, dem<br />

oftm<strong>als</strong> sehr hohen Grad der Komorbidität, der schweren kognitiven, psychischen und<br />

körperlichen Beeinträchtigungen, kann dies nur in abgestuften kleinen Schritten erfolgen.<br />

Die von Grawe beschriebenen Therapiewirkfaktoren können auch die Wirks<strong>am</strong>keit<br />

soziotherapeutischer Interventionen erklären, zuzüglich eines weiteren Wirkfaktors. (vgl.<br />

Grawe et al. 1994 zit. n. Steingass 2003, 15)<br />

Grawe Faktor 1 ‚Problembewältigung‘:<br />

Die Bewohner werden dabei unterstützt, die jeweiligen Probleme ohne Alkohol zu<br />

bewältigen. Dazu zählen zum <strong>Beispiel</strong> das Zurechtfinden im Haus, Kontakte knüpfen und die<br />

Integration ins Haus. (vgl. ebd., 15)<br />

Grawe Faktor 2 ‚Klärung‘:<br />

Hier geht es darum, das eigene Erleben und Verhalten besser zu verstehen. Das<br />

Trinkverhalten wird analysiert und alternative, abstinente Verhaltensmöglichkeiten werden<br />

erarbeitet, um auf dieser Basis neue Ziele und Lebensperspektiven zu finden. (vgl. ebd.)<br />

Grawe Faktor 3 ‚Problemaktualisierung oder Prinzip der realen Erfahrung‘:<br />

Im soziotherapeutischen Alltag werden Problembereiche real erfahrbar, die mit Hilfe der<br />

Therapeuten gelöst werden können. (vgl. ebd., 16)<br />

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