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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Diese Entwicklungen führen zu grundlosem Unwillen und zu launischem Verhalten. Dabei<br />

wird Streit provoziert, um sich selbstgerecht zurückziehen zu können.<br />

Das Suchtmittel rückt nun noch mehr in den Vordergrund, es kommt zum Sichern des<br />

Alkoholvorrates, z.B. durch das Verstecken von Flaschen.<br />

Auch die Ernährung wird vernachlässigt, es treten erste organische Beschwerden auf, die zu<br />

stationären Behandlungen führen. Schließlich kommt es auf Grund physischer und<br />

psychischer Veränderungen zur Abnahme des Sexualtriebes, es kann auch zum alkoholischen<br />

Eifersuchtswahn kommen. (vgl. Kapitel über psychiatrische Folgen) Es wird nun auch<br />

vermehrt regelmäßig morgens getrunken. (vgl. Schneider 2001, 114 – 121)<br />

Chronische Phase:<br />

Die Folgen sind nun verlängerte, tagelange Räusche. Frühere moralische und ethische<br />

Maßstäbe werden aufgegeben, Werte und Prinzipien geraten ins Wanken, ein ethischer Abbau<br />

beginnt. Auch das Denkvermögen wird beeinträchtigt. Es kann zu hirnorganischen<br />

Veränderungen bis hin zum organischen Psychosyndrom oder zu neurologischen<br />

Veränderungen, wie etwa Alkoholpsychosen kommen. (siehe entsprechende Kapitel) Die<br />

ges<strong>am</strong>te Leistungsfähigkeit ist vermindert.<br />

Vor allem Männer trinken nun oft mit Personen ‚unter ihrem Niveau‘. Die Selbstkritik geht<br />

verloren, die Tatbestände des Lügens und Stehlens sind keine Seltenheit in diesem Stadium.<br />

Durch körperliche Schädigungen kann es nun auch zum Verlust der Toleranz kommen. Auch<br />

können undefinierbare Ängste auftreten.<br />

Starke Entzugserscheinungen, die mit Zittern und psychomotorischen Störungen einhergehen,<br />

treten auf. Der Konsum wird immer zwanghafter. Es können auch unbestimmte religiöse<br />

Wünsche oder Wahnvorstellungen hinzukommen.<br />

In diesem Stadium versagen auch alle Erklärungssysteme, der Suchtkranke kann nicht mehr<br />

leugnen, dass er <strong>am</strong> Ende ist. Es kommt zu Zus<strong>am</strong>menbrüchen oder auch zu<br />

Selbstmordversuchen, auch schwere Depressionen sind häufig.<br />

Bei Entzügen kann es zu Kr<strong>am</strong>pfanfällen und zum Delirium tremens kommen. (vgl.<br />

Schneider 2001, 121-123 - vgl. entsprechende Kapitel)<br />

Auch hier stellt sich die Frage: Ab welcher Phase wird der Alkoholkonsum zur Krankheit?<br />

Welche Faktoren sind für eine Alkoholkrankheit bestimmend? In der <strong>chronisch</strong>en Phase ist<br />

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