29.01.2013 Aufrufe

Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2.5 Missbrauch und Abhängigkeit – ICD und DSM<br />

In der „International Classification of Diseases“ (ICD-10) und im von der American<br />

Psychiatric Association erarbeiteten „Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer<br />

Störungen“ wird das Abhängigkeitssyndrom und die Kategorie Missbrauch bzw. schädlicher<br />

Gebrauch unterschiedlich definiert. (vgl. Soyka 1999, 139)<br />

Beide Klassifikationssysteme sind Hilfen für eine präzise Diagnostik und Einschätzung der<br />

Schwere der Alkoholabhängigkeit und kennen noch eine ganze Reihe weiterer<br />

alkoholbedingter Störungen. (vgl. Schmidt 1999, 30)<br />

In den Definitionen des ICD und DSM finden wir die in den vorhergehenden Kapiteln<br />

beschriebenen Krankheitsmerkmale und - Konzepte teilweise zus<strong>am</strong>mengefasst wieder.<br />

Der DSM-IV definiert Missbrauch psychotroper Substanzen wie folgt. Dabei muss<br />

mindestens eines der folgenden Kriterien in den letzten 12 Monaten vorhanden sein:<br />

A:<br />

• wiederholter Alkoholkonsum, der zu einem Versagen bei der Erfüllung wichtiger<br />

Verpflichtungen bei der Arbeit, in der Schule oder zu Hause führt (z.B. wiederholtes<br />

Fernbleiben von der Arbeit und schlechte Arbeitsleistungen in Zus<strong>am</strong>menhang mit<br />

dem Alkoholgebrauch, Schulschwänzen, Einstellen des Schulbesuchs,<br />

Vernachlässigung von Kindern und Haushalt)<br />

• Wiederholter Alkoholkonsum in Situationen, in denen es aufgrund des Konsums zu<br />

einer körperlichen Gefährdung kommen kann (z.B. Alkohol <strong>am</strong> Steuer oder das<br />

Bedienen von Maschinen unter Alkoholeinfluss)<br />

• wiederkehrende rechtliche Probleme in Zus<strong>am</strong>menhang mit dem Alkoholkonsum<br />

(Verhaftungen aufgrund ungebührlichen Betragens in Zus<strong>am</strong>menhang mit dem<br />

Alkoholkonsum)<br />

• fortgesetzter Alkoholkonsum trotz ständiger oder sich wiederholender sozialer oder<br />

zwischenmenschlicher Probleme, die durch die Auswirkungen des Alkohols<br />

verursacht oder verstärkt werden (z.B. Streit mit dem Ehegatten über Folgen der<br />

Intoxikation, körperliche Auseinandersetzungen, Kindsmissbrauch)<br />

B: Die Symptome haben niem<strong>als</strong> die Kriterien für Substanzabhängigkeit der jeweiligen<br />

Substanzklasse erfüllt. (vgl. APA 1994)<br />

34

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!