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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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1970) Neben anderen möglichen Ursachen spielt vermutlich die Verschiebung des<br />

Elektrolythaushaltes von intrazellulärem Kalium und Magnesium ein Rolle, was wiederum<br />

Einfluss auf die Erregungsleitungsprozesse hat. (Khedun et al. 1991)<br />

Beobachtet wurde immer wieder das so genannte ‚Holiday heart‘: Nach vermehrtem<br />

Alkoholkonsum <strong>am</strong> Wochenende kommt es oft zu tachykarden Vorhofrhythmen. (vgl.<br />

Strasser et al. 2000, 443)<br />

Kardiomyopathien (Herzmuskelerkrankungen)<br />

<strong>Alkoholismus</strong> kann <strong>als</strong> ursächlicher Mechanismus für die Entstehung von Kardiomyopathien<br />

angesehen werden. (vgl. Regan 1984)<br />

Es gibt Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass 1% bis 2% der Patienten mit <strong>chronisch</strong>em<br />

<strong>Alkoholismus</strong> Symptome einer Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche) entwickeln. (vgl.<br />

Fink et al. 1979) Andere Untersuchungen führen jedoch dilatative Kardiomyopathien unklarer<br />

Genese zu 40% bis 60% auf <strong>chronisch</strong>en <strong>Alkoholismus</strong> zurück. (vgl. Rubin 1979)<br />

Zu den Hauptsymptomen einer Herzinsuffizienz gehören Belastungsdyspnoe<br />

(Atmungsschwierigkeiten bei Anstrengung), Knöchelödem (Wassereinlagerung), nächtliches<br />

Dyspnoe, Orthopnoe (höchste Atemnot) und atypische Brustschmerzen. (vgl. Paecock 1990)<br />

Ischämische Herzerkrankungen<br />

Bei der Koronarsklerose (Verengung der Herzgefäße) kann bei moderatem Konsum ein<br />

protektiver bzw. kein negativer Effekt beschrieben werden, so wie <strong>am</strong> Anfang dieses<br />

Abschnittes beschrieben. (vgl. Strotmann & Ertl 1999, 402) Auch das Myokardinfarktrisiko<br />

kann bei leichtem bis mäßigem Alkoholgenuss um ca. 25% bis 45% gesenkt werden. (vgl.<br />

Jackson et al. 1993) Bei schwerem Alkoholkonsum ändert sich dieser Effekt, und das Risiko<br />

für eine Artereosklerose der Koronarien und jenes für Herzinfarkt steigt wieder. (vgl. Strasser<br />

et al. 2000, 452)<br />

Hypertonie (Bluthochdruck)<br />

Viele Studien belegen einen direkten Zus<strong>am</strong>menhang zwischen <strong>chronisch</strong>em <strong>Alkoholismus</strong><br />

und dem Auftreten einer arteriellen Hypertonie. (vgl. Strasser et al. 2000, 451) Dabei spielen<br />

Faktoren wie zum <strong>Beispiel</strong> Änderungen des Natrium- und Wasserhaushaltes sowie eine<br />

Aktivierung des sympatho-adrenergen Systems (vgl. Klatsky et al. 1978) eine Rolle, um die<br />

bekannten direkten vasodilatatorischen Effekte des Alkohols zu überspielen. (vgl. Strasser et<br />

al. 2000, 451) „Die arterielle Hypertonie ist ein wichtiger eigenständiger Risikofaktor für das<br />

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