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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Soziale Schicht<br />

In den früheren Jahrzehnten sprach man zurecht vom ‚Elendsalkoholismus‘, da der<br />

<strong>Alkoholismus</strong> vor allem in den unterpriviligierten sozialen Schichten besonders stark<br />

verbreitet war. (vgl. Feuerlein et al 1998, 88) In neuerer Zeit breitete sich der <strong>Alkoholismus</strong><br />

aber auch in oberen Schichten weiter aus. (vgl. ebd.)<br />

In einer Studie von Feuerlein & Küfner zeigte sich, dass die Häufigkeit des <strong>Alkoholismus</strong> <strong>am</strong><br />

höchsten in der Gruppe der ungelernten Arbeiter und andererseits der Selbstständigen,<br />

Unternehmer und Freiberufler ist. (vgl. Feuerlein & Küfner 1977, 88)<br />

6.1.4 Massenmedien und Werbung<br />

Nach Edwards zeigt sich ein leicht positiver Effekt der Alkoholwerbung auf den<br />

Alkoholkonsum. (vgl. Edwards 1997, 149)<br />

In einer Studie von Saffer über Verbote der Alkoholwerbung in verschiedenen Ländern<br />

konnte gezeigt werden, dass in Ländern mit einem Verbot der Werbung für Spirituosen 16%<br />

weniger Alkohol getrunken wurde <strong>als</strong> in den Ländern ohne ein solches Verbot. Länder mit<br />

einem Werbeverbot für Bier und Wein weisen circa 11% weniger Alkoholkonsum auf. (vgl.<br />

Saffer 1991)<br />

6.1.5 Einflüsse der modernen Industriegesellschaft<br />

In einer Untersuchung von Keup wurden soziale Störfaktoren der modernen<br />

Industriegesellschaft dargestellt, die Auswirkung auf die Genese des Drogenkonsums von<br />

Jugendlichen haben. (vgl. Keup 1973) Man kann davon ausgehen, dass diese Faktoren auch<br />

bei der Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit eine wesentliche Rolle spielen.<br />

• Durch die Technisierung und Automation kommt es aus sozialpsychologischer Sicht<br />

zur Vermassung, Anonymisierung und zur Delegation der Verantwortung auf große<br />

Trägergruppen.<br />

• Des Weiteren führt das Überangebot von Konsumgütern und Informationen zu<br />

Verwöhnung, Reizüberflutung mit nachfolgender Abstumpfung und zu mangelnder<br />

Fähigkeit zur Bewältigung des Konsums und der Information.<br />

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